Reuters

WHO warnt vor Ausbreitung der Vogelgrippe bei Rindern

30.04.2024
um 14:12 Uhr

Genf/Frankfurt (Reuters) - Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einer Ausbreitung der Vogelgrippe bei Rindern in den USA auf weitere Länder.

"Da das Virus von Zugvögeln um die Welt getragen wird, besteht natürlich die Gefahr, dass Kühe in anderen Ländern infiziert werden", sagte die Leiterin des weltweiten Influenzaprogramms der WHO, Wenqing Zhang, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Genf. Die WHO schätze des Risiko für die öffentliche Gesundheit zwar als gering ein, mahne aber zur Wachsamkeit.

Die UN-Behörde werde von den USA bezüglich des Ausbruchs regelmäßig auf dem Laufenden gehalten. "Die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC und die Informationen, die wir bisher erhalten haben, versetzen uns in die Lage, die Situation zu überwachen und die Vorbereitungsmaßnahmen zu aktualisieren", sagte Zhang.

In den USA sorgt der erste bekannte Ausbruch von Vogelgrippe bei Milchkühen derzeit für Besorgnis. Die Vogelgrippe hat sich inzwischen auf 33 Herden in acht Bundesstaaten ausgebreitet und wirkt sich auch auf die Milchversorgung der USA aus. Die Infektionen bei Rindern stammen von demselben Subtyp der Vogelgrippe, der in den vergangenen Jahren weltweit Wildvögel und Geflügelbestände infiziert hat und an dem auch schon Säugetiere gestorben sind, die sich das Virus wahrscheinlich durch den Verzehr kranker oder toter Vögel zugezogen hatten.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte vor einer Woche gemeldet, dass sie Partikel des Vogelgrippevirus H5N1 in Milchproben festgestellt habe. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die Milch eine Gefahr darstelle, da das Virus durch die Pasteurisierung abgetötet werde. "Dass Spuren dieser Viren in Milch aus Supermärkten nachgewiesen wurde, ist ein alarmierendes Signal", urteilte Martin Schwemmle, Forschungsgruppenleiter am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg. Er hält aber eine weitere Ausbreitung des Virus in Form einer Epidemie oder gar Pandemie für eher unwahrscheinlich.

(Bericht von Emma Farge in Genf und Patricia Weiß, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)