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Liebe Leser,

Elon Musk, der CEO von Tesla und SpaceX hat sich zuletzt mit einer kühnen Prognose, in die Debatte um die Zukunft der Robotik eingereiht. In einem "All-in"- Podcast mit Chamath Palihapitiya, Jason Calacanis, David Sacks und David Friedberg machte er die bemerkenswerte Vorhersage, dass jeder amerikanische Mittelklassehaushalt innerhalb von sieben Jahren einen 1.000 USD pro Monat teuren Haushaltsroboter besitzen würde. Während Calacanis eine massenhafte Verbreitung von Robotern in Haushalten voraussagte, betonte Friedberg die potenzielle Rentabilität von Robotern in industriellen Anwendungen. Die TF-TrendScout-Redaktion geht in dieser Hinsicht davon aus, dass der echte Durchbruch des Robotik-Trends im kommenden Jahrzehnt auf allen Ebenen fast parallel stattfinden wird, wobei die Industrie und das Militär die Roboterrevolution anführen werden.

Das KI-Gehirn der Roboterrevolution

Grund dafür ist die Annahme, dass v.a. die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz die Grundlage für die bevorstehende Roboterrevolution im kommenden Jahrzehnt bilden wird. Mit kontinuierlichen Fortschritten in den Bereichen maschinelles Lernen, Datenanalyse und algorithmische Verbesserungen gewinnen Roboter zunehmend an Intelligenz und Autonomie. Diese KI-gesteuerten Roboter werden nicht nur in der Lage sein, repetitive Aufgaben effizient auszuführen, sondern auch komplexe Probleme zu lösen und sich an veränderte Umgebungen anzupassen. Diese Synthese aus fortschrittlicher Robotik und künstlicher Intelligenz verspricht eine neue Ära der Automatisierung und Innovation, die die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, grundlegend verändern wird.

Aktuelle Robotik-News zeigen das steigende Interesse

Apple (AAPL) plant bzw. in die Robotik zu expandieren, wobei das Unternehmen zwei Konzepte verfolgt. Einerseits ist es ein mobiler Roboter, der autonom durch das Zuhause fahren und Video-Konferenzen ermöglichen sowie möglicherweise Haushaltsarbeiten übernehmen kann. Andererseits ist es ein Ansatz, wo ein Tisch-Roboter, wenn man das so nennen darf, der einen Bildschirm bewegen kann, ähnlich wie Amazons (AMZN) Echo Show 10, bei alltäglichen aufgaben hilft. Beide Konzepte sind noch in der Entwicklungsphase und sollen Apples Ökosystem erweitern und die Smart-Home-Funktionalität verbessern. Doch dies lässt schon jetzt erahnen, wohin die Reise der Haushalts-Robotik in den kommenden Jahren gehen könnte.  

Big-Caps im Robotik-Rennen

Die Robotisierung von US-Haushalten bietet in den kommenden Jahren ein lukratives Geschäftspotenzial. Tech-Konzerne wie Apple und Amazon haben bereits bedeutende Fortschritte im Bereich der Heimrobotik gemacht. Apple hat ja seinen Fokus auf Heimrobotik verlagert, nachdem der Konzern sein Elektrofahrzeug-Projekt eingestellt hat. Und diese Initiative wird dem Unternehmen zukünftig dabei helfen, seine Umsatzquellen zu diversifizieren. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Konzern aufgrund des zunächst verpassten Rennens um Mainstream-KI-Chat-Assistenten wie ChatGPT, Claude etc. den Ruff des Innovationstarken Unternehmens nach und nach zu verlieren scheint. Der erfolgreiche Einstieg in den Bereich Heimrobotik könnte dies aber rasch ändern. Potenziell könnte Apple seinen Sprachassistenten Siri mit KI stark verbessern und anschließend auf der Heimroboterplattform installieren.

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Warum die Robotisierung der US-Haushalte eine gute Idee ist

Amazon (AMZN) hat hingegen eine verbesserte Version seines Heimroboters "Astro" mit ChatGPT-ähnlichen Funktionen bereits entwickelt. Astro versteht bspw., was er sieht und womit er interagiert, und kann sich an das erinnern. Und an dieser Stelle kommt der Aspekt des Demographischen Wandels ins Spiel. Da die US-Bevölkerung altert und sich nach Komfort sehnt, werden Haushaltsroboter im kommenden Jahrzehnt höchstwahrscheinlich zu einem üblichen Merkmal des Landes, ähnlich wie in Japan, wo Roboter bereits ein Teil des täglichen Lebens sind und bei Haushaltsarbeiten und der Pflege älterer Menschen assistieren. Durch Investitionen in Heimrobotik können Unternehmen ein wachsendes Marktsegment erschließen und die Lebensqualität vieler (zunächst wohlhabender) Amerikaner verbessern. Doch im Großen und Ganzen ist diese Technologie skalierbar und sich auch auf andere Einsatzgebiete übertragen lässt, was dem Robotik-Trend allgemein eine sehr schöne Zukunft beschert.

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Das Wachstum des Roboter-Markts

Die Experten gehen davon aus, dass der globale Robotermarkt in den kommenden Jahren 2024 bis 2032 wahrscheinlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 15,1 % wachsen wird. Dieses Wachstum wird v.a. durch technologische Fortschritte in künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen, einer steigenden Nachfrage nach Automation aufgrund von Arbeitskräftemangel im Zusammenhang mit steigenden Arbeitskosten, verschiedenen Regierungsinitiativen etc. angetrieben. Die Adoption von Robotern hat in den letzten sechs Jahren bereits verdoppelt, was den Weg für weitere Beschleunigung ebnet. Doch insgesamt befindet sich die ganze Welt noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium.

Roboter als ideale Mitarbeiter

Der aktuelle Vorreiter im Robotik-Trend ist ohne Zweifel die Industrie. Die Installation von Industrierobotern erreichte dabei in den vergangenen Jahren einen neuen Höchststand. Doch die Investitionen in Industrieroboter steigen weiter, da sie immer mehr zur Senkung von Produktionskosten beitragen. Außerdem werden sie nie müde, brauchen kein Gehalt, Schlaff, Wärme, Licht und kommen (vorerst) nie auf eine Idee in den Urlaub zu fahren, oder zu streiken. Anzumerken ist hier auch die Tatsache, dass die Kosten für die Anschaffung von Robotern in den letzten Jahren stark gesunken sind, was es nun kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) ermöglicht, mehr in Automation und KI zu investieren. Zudem bieten neue Geschäftsmodelle wie Robot-as-a-Service weitere Wachstumsperspektiven. Und so ist es für uns Grund genug, eine Watchlist mit Top-Robotik-Stocks nicht nur für 2024+, sondern auch für das kommenden Jahrzehnt zu erstellen. Legen wir also los!

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Chiphersteller und explizit NVIDIA (NVDA)

Wir fassen uns kurz, da die Umstände des Chip- und Halbleiter-Trends mittlerweile sehr gut bekannt sein dürften. Chips und Halbleiter sind die grundlegenden Bausteine aller Technologien und NVIDIA (NVDA) hat sich in diesem Bereich zu einem Leader entwickelt. Seine fortschrittlichen Schaltkreis-Designs v.a. im GPU-Bereich ermöglichen sehr leistungsfähige Rechenprozesse in vielen Bereichen - einschließlich Robotik. NVDA-Grafikprozessoren beschleunigen u.a. die Verarbeitung von Daten in Rechenzentren und darüber hinaus auch in PCs, kleinen IoT-Geräten und Fertigungsrobotern. Für komplexe Systeme wie Roboter ist eine schnelle Rechenzeit unerlässlich und das ist genau die Wachstums-Annahme, die NVDA im Rahmen des Robotik-Trends noch mehrere Jahre begleiten wird. Dafür sprechen explizit Lösungen wie NVDA-Jetson-Module, die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in reale Arbeitsprozesse integrieren. Diese Geräte werden in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, wie industrielle und fertigungstechnische Maschinen, medizinische Geräte und selbstfahrende Fahrzeuge (Orin- und Thor-Chips für Fahrerassistenz- und autonome Fahrzeuge). Und somit wäre NVIDIA wohl auch im kommenden Jahrzehnt einer der wichtigsten Player nicht nur bei KI, sondern auch beim Robotik-Trend.

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Zebra Technologies (ZBRA) ist ein langjähriger Akteur im Automatisierungssektor, der sowohl Hard- als auch Software entwickelt, um Mitarbeitern in verschiedenen Branchen wie Einzelhandel, Lagerung, Gesundheitswesen und Bankwesen zu helfen, effizienter zu arbeiten. Trotz seiner langjährigen Existenz und der aktuell angeschlagenen Charttechnik ist Zebra weiterhin eine dauerhafte Wachstumsstory, da seine Partner in vielen Wirtschaftssektoren auf robotergestützte Lösungen für ihre Belegschaften setzen, was zukünftig sehr wahrscheinlich zu steigenden Umsätzen und Rentabilität führen wird.

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Teradyne (TER) ist ein Entwickler von Industrieausrüstung, die repetitive Aufgaben, insbesondere für die Halbleiterindustrie, automatisiert. Die Roboter von Teradyne schaffen Mehrwert, da sie Mitarbeiter von zeitaufwendigen, monotonen und sich ständig wiederholenden Aufgaben wie der Überprüfung von elektronischen Geräten etc. befreien. Zugleich verkürzt man damit die Test- und Zertifizierungszeiten und erhöht die Genauigkeit in Produktionsprozessen, was sowohl zur Produktionsverbesserung als auch zur Kosteneffizienz positiv beiträgt. Das Unternehmen ist dabei auch ein wichtiger Partner von Unternehmen aus der Automobil-, Luft- und Raumfahrt- sowie der Verteidigungsindustrie, was weitere Wachstumsperspektiven eröffnet. Zugleich besitzt Teradyne Universal Robots und Mobile Industrial Robots (MiR), was das Unternehmen zum wichtigen Akteur in der Industrieautomation macht, da gerade in diesem Bereich der Trend immer mehr Richtung Effizienz- und Produktivität-Verbesserung v.a. in der Fertigung und Logistik geht.

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Schließlich ist es die Aktie des Spezialisten für smarte Fabriken Rockwell Automation (ROK), die sich schon seit Jahrzehnten in einem Aufwärtstrend befindet. Der Konzern ist ein weltweit tätiger führender Anbieter von industriellen Automatisierungs-Produkten und -Plattformen. Die Produktpalette umfasst Strom-, Kontroll- und Informations-Lösungen, die unter verschiedenen Marken angeboten werden. Seine Systeme, Komponenten und Software helfen Herstellern, smarte und effizientere Maschinen zu entwickeln. Adressiert werden hier v.a. Energie- und Chemieproduzenten, Lebensmittel- und Getränkeunternehmen sowie Automobilhersteller. Das sind alles etablierten Branchen und Industriesegmente, die schon sehr lange existieren. Und da Rockwell in der hochprofitablen Robotik-Nische und den damit verbundenen IT-Dienstleistungen führen ist, ist es auch kein Wunder, das es dem Konzern in den vergangenen Jahren immer besser gelingt, sowohl seine Umsätze als auch die Gewinne kontinuierlich zu steigern. Gleichzeitig gilt der Konzern, als Top-profiteur der angelaufenen US-Reindustrialisierung, was zur noch besseren Auftragslage in den kommenden Jahren beitragen dürfte.

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Zwischenfazit

An dieser Stelle muss man sofort anmerken, dass die Robotik-Trendrichtung sehr groß ist, weswegen wir zukünftig zu diesem Bereich noch oft zurückkehren werden. Der Robotik-Trend wird dabei in den kommenden Jahren weiter an Stärke gewinnen, angetrieben durch das wachsende Interesse von Big-Caps, die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) und dem Wunsch nach mehr Automatisierung und Effizienz.

Die Nachfrage nach Robotern und Automatisierungslösungen wird ebenfalls weiter steigen, da Unternehmen aus verschiedenen Branchen nicht nur erkennen, dass Robotik ein wichtiger Schlüssel zur Steigerung der Produktivität und zur Senkung von Kosten ist, sondern sich auch Robotik leisten können. Infolgedessen werden wir in Zukunft noch öfter von Robotern in verschiedenen Bereichen hören.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: besitzt derzeit Aktien von Amazon, die im Text mitangesprochen werden.