Gaming-Trend: warum man Activision Blizzard (ATVI) 2021 und darüber hinaus im Blick haben sollte!

14.05.2021
um 16:21 Uhr

Liebe Leser,

die Gaming-Branche steckt 2021 weiter in der Krise. Der großangekündigte Start von Next-Gen-Konsolen floppte auf Grund von Chipmangel und so übersteigt die Nachfrage nach PS5 und der neuen XBOX weiterhin das knappe Angebot. Eine ähnliche Situation beobachten wir aber auch bei neuen Grafikkarten von Nvidia und AMD, die aufgrund des Kryptomining-Booms immer noch restlos ausverkauft sind, wobei beide Hersteller aufgrund des herrschenden Chip- und Halbleitermangels die Produktion nicht hochfahren können. Aus Sicht der Game-Publisher ist die Situation nicht besser. Das Cyberpunk2077-Desaster des polnischen Game-Entwicklers CD Projekt RED hat die AAA-Industrie von der Veröffentlichung unfertiger Spielen abgeschreckt und so wurden viele angekündigte AAA-Projekte wie Far Cry 6 vom französischen Publisher Ubisoft verschoben. Und so blieb der Anfang 2021 ohne namhafte Spielveröffentlichungen, was sehr traurig ist. Gut fühlen sich derzeit Spielentwickler, die verstärkt auf Mobile-Gaming-Plattformen setzen. Zumal das Handy vor dem Hintergrund eines totalen Mangels an neuen Spielkonsolen und Grafikkarten aktuell sich allmählich zu der wichtigsten Spiel- und Umsatzplattform entwickelt.

Genau das sahen wir zuletzt an den starken Zahlen von Activision Blizzard (ATVI). Content-technisch ist CoD-Spielreihe, ob PC, Konsole oder Mobile der Dauer-Gold-Esel des Unternehmens und ist im Großen und Ganzen für das 27%ige Q1-Umsatzwachstum verantwortlich. Gerade in China ist man voll verrückt danach. Das Spiel kam Ende 2020 dort auf den Markt und hat schon jetzt mehr als 10 Millionen Player, wobei die Spielerausgaben für Call of Duty Mobile in China im ersten Quartal 2021 auf Augenhöhe mit den Gesamtausgaben in der restlichen der Welt waren. Und damit ist ATVI von der typischen Saisonalität der Game-Publisher komplett abgekoppelt. Bobby Kotick hat es tatsächlich geschafft, das Unternehmen so aufzustellen, dass man Geld auch ohne New-AAA-Game-Releases verdienen kann.

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Daher ist es auch kein Wunder, dass Activision nun die Game-Entwicklungsphilosophie anpassen wird und das CoD-Erfolgskonzept inkl. eines jährlichen Release-Rhythmus auf allen Geräten und besonders Mobile auch auf andere Franchisen wie Diablo und ggf. Starkraft und WarCraft übertragen wird. Gerade deswegen will der Konzern in den kommenden zwei Jahren mehr als 2.000 neue Game-Entwickler einstellen. Neue Newsimpulse zu diesem Thema werden vermutlich schon beim nächsten BlizzCon entstehen, was auch eine positive Wirkung auch auf den aktienkurs haben könnte. Die zusätzliche Fantasie, die hier für einen signifikanten Impact sorgen dürfte, basiert jedoch auf der Ankündigung neuer Games und spätestens in Q4 wird man wohl einen neuen CoD-Ableger bekommen. Damit hat Activision Blizzard wirklich gute Chancen, zu einer echten non-stop Geldmaschine aufzusteigen.

Dieser Meinung ist offensichtlich auch der ATVI-Director Peter Nolan, der in den vergangenen Tagen einen Insiderkauf von über 1,9 Mio. USD ATVI-Aktien gemeldet hat. Damit signalisiert man Zuversicht und das Vertrauen in die Konzern Entwicklung. Zumal ATVI es zuletzt ohnehin geschafft hat, mit sehr starken Zahlen zu überzeugen. Als Wachstumstreiber erweisen sich weiterhin die Sparten Activision: +72 % und King Digital: +22 %. Die problembelastete Sparte Blizzard rund um WoW konnte dank dem WoW Shadowlands mit einem 7%igen Wachstum jedoch ebenfalls überzeugen.

Was die restlichen Zahlen angeht, so stieg der Q1-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 27,2 % auf 2,07 Mrd. USD (Konsens: 1,78 Mrd. USD). Das EPS von 0,98 USD fiel dabei besser als die erwarteter 0,75 USD aus. Im Anschluss hat man die Prognose angehoben. Das EPS-21 wird nun bei 3,42 USD statt 3,34 USD (Konsens: 3,65 USD), bei einem Umsatz von 8,6 Mrd. USD (Konsens: 8,55 Mrd. USD) erwartet. Allgemein verdient ATVI nun 88 % seiner Erlöse via Downloads oder in-game-Sales, wobei 70 % davon auf AddOns wie DLCs, Microtransaktionen, Subscriptions etc. entfallen. Die Kombination aus guten Zahlen, eines Insiderkaufs, der auf das kontinuierliche CashFlow angepassten Wachstumsstrategie und einer Wachstumsfantasie, verbunden mit neuen AAA-Games stimmen nun zuversichtlich, dass die Aktie bei Stabilisierung der Märkte nicht nur eine Erholungsbewegung einleiten wird, sondern schon 2021 auf ein neues Allzeithoch ausbrechen könnte!

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!