Anlagetrend: Virtual Reality ++ Wasseraufbereitung

02.02.2016
um 12:14 Uhr

Anlagetrend: Virtual Reality

Facebook Inc. WKN: A1JWVX

Fantastische Quartalszahlen und langfristiges Denken könnten für eine neue Kursrally sorgen.

Vor einer Woche sorgte der US-amerikanische Technologiekonzern Facebook Inc. für eine unerwartete Begeisterung an der Börse. Das Unternehmen präsentierte das Ergebnis des letzten Quartals, das weit über den Analystenerwartungen lag. Der Aktienkurs reagierte sofort und startete am nächsten Tag mit einem 12%en Up-Gap knapp unter dem Allzeithoch in den Handel. Und die Euphorie hält an: In den letzten Börsentagen blieb der Aktienkurs seiner bullischen Dynamik treu und brach endlich auf ein neues 52W-Hoch aus, das auch gleichzeitig das Allzeithoch markiert.

Die Gründe für eine derartige Begeisterung der Investoren liegen im Wesentlichen in den unerwartet stark ausgefallenen Quartalszahlen. Den konzerneigenen Angaben zufolge lag der Umsatz des vierten Quartals von 2015 mit $5,8 Mrd. deutlich über den erwarteten $5,4 Mrd. Auch der Gewinn je Aktie von 79 US-Cents gegenüber den erwarteten 68 US-Cents sorgte bei den Investoren für eine positive Stimmung.

Der Konzern, der zurzeit die weltweit führende Social Media Plattform betreibt und eine lange Zeit in seiner anfänglichen Entwicklungsperiode weitgehend werbefrei war, bewies, dass er sich sehr wohl darauf versteht, mit mobiler Werbung Geld zu verdienen. Laut der Agentur Reuters verzeichnete das Unternehmen von Mark Zuckerberg im vierten Quartal 2015 mit $1,56 Mrd. eine 51,7%e Steigerung der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Werbung, die vor einem Jahr rund $700 Mio. betrugen.

Die monatliche Nutzerzahl erhöhte sich ebenfalls um weitere 14% und beträgt nun rund 1,6 Mrd., wobei facebookeigenen Angaben zufolge im Dezember 2015 1,04 Mrd. die FB-Plattform täglich benutzt haben, was im Vergleich zu den Ergebnissen des Schlussquartals von 2014 einer 17%en Steigerung entspricht.

Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf das Mobile-Segment, das mit 1,4 Mrd. Usern ebenfalls eine 21%e Erhöhung vorweisen kann. Dieser Umstand gewinnt wesentlich mehr an Bedeutung, wenn man berücksichtigt, dass rund 80% der gesamten Werbeeinnahmen des vierten Quartals genau in diesem Segment erzielt wurden.

Auch Facebooks Tochterfirmen Instagram und WhatsApp kommen ordentlich voran. Im Fall von Instagram hat sich der Mutterkonzern immer noch weder zu den Erlösen noch zu den Gewinnen seiner Foto-App-Tochter geäußert. Es gilt aber als gesichert, dass Facebook schon relativ bald das Geschäft mit dem Foto-Posting monetisieren wird.

Bei WhatsApp wird zunächst offenbar die Strategie der Nutzerakkumulation in den Vordergrund rücken. Der Messenger ist nun kostenlos geworden, weil gerade in Ländern mit schwacher Mobilfunkinfrastruktur, aber großer Einwohnerzahl ohne Debit- oder Kreditkarten, das größte Potenzial vorhanden ist. Die monatliche Nutzerzahl beträgt heute rund 900 Mio.

und schlussendlich sorgt natürlich die baldige Einführung des mit Ungeduld erwarteten VR-Headsets "Oculus Rift" für die zusätzliche Wachstumsphantasie. Damit wird der Technologiekonzern als einer der ersten den zukünftigen Milliardenmarkt der Virtual Reality betreten, was sich in der mittelfristigen Perspektive ebenfalls positiv auf das Investorenverhalten auswirken sollte.

Facebook 2.2

Anlagetrend: Wasseraufbereitung

Weiterhin stark zeigen sich an der Börse die Vertreter von konservativen Anlagebranchen wie der Wasseraufbereitung. Neben Faktoren wie Bevölkerungswachstum, globale Industrialisierung und Urbanisierung, die unmittelbar eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Wachstum von derartigen Unternehmen spielen, profitiert diese Branche derzeit stark vom Interesse der Investoren, die aufgrund der allgemeinen nervösen Börsenstimmung ihr Kapital aus Technologiewerten abziehen und in die relativ krisensicheren Wasseraufbereitungsunternehmen mit einer robusten Unternehmensstruktur hineinverlagern.

Eines davon ist die American Water Works Co. Inc., WKN: A0NJ38.

Das mit $11,67 Mrd. kapitalisierte Unternehmen ist der größte US-Wasserversorger, dessen Aktienkurs in den vergangenen fünf Jahren um fast 180% gestiegen ist. Der auf den Service in den Bereichen Wasser und Abwasser spezialisierte Konzern ist in zwei Dritteln der amerikanischen Bundesstaaten sowie zwei kanadischen Provinzen aktiv. Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Wassers, das in einigen Regionen der Welt als strategisches Gut betrachtet wird und seiner Wichtigkeit in allen Lebensbereichen, bietet American Water Works neben dem umfassenden Kundenservice und fachlichen Knowhow die Aufbereitung und Lieferung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser sowie eine sichere Abwasseraufbereitung.

Das Geschäftsmodell des Unternehmens zeichnet sich vor allem durch leichtes, dennoch beständiges und über die Jahre dauerndes Wachstum aus.

Die charttechnische Struktur des Unternehmens ist ebenso stark. Der Aktienkurs markiert ein neues 52W-Hoch.

American Water Works 2.2

Auch ein anderer US-amerikanischer Vertreter der Wasseraufbereitungsbranche Aqua America Inc., WKN: A0BLW0 profitiert von der Kapitalverlagerung durch die allgemeine Marktnervosität. Der Aktienkurs markiert in einer bullischen Bewegung ein neues 52W-Hoch, bei einem hohen Investitionsvolumeneinsatz am 29.01. Das mit rund $5,3 Mrd. kapitalisierte Aqua America spezialisiert sich ebenfalls auf die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen. Zu den Kunden des Unternehmens zählen rund 3 Mio. Menschen, industrielle, gewerbliche und kommunale Abnehmer in 13 US-Bundesstaaten. Aqua Amerika Inc. betreibt 190 Wasseraufbereitungsanlagen.

Durch Akquisitionen könnte das Unternehmen seine Marktstellung wesentlich festigen und weiter ausbauen. 1999 übernahm der Konzern die Consumers Water Company, 2003 die Aquasource, 2004 die Heater Utilities in North Carolina und 2006 das Unternehmen New York Services. Diese Expansion führte in den letzten 15 Jahren zu einer Verdreifachung des Kundenstammes von Aqua America und ließ das Unternehmen zu den bedeutendsten Spielern im Segment der Wasseraufbereitung aufsteigen.

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