Der japanische Börsenneuling Twilio setzt seinen Aufstieg ungebremst fort!

16.08.2016
um 17:00 Uhr

Neuaufnahme im Bereich Cloud-Computing Service-Software

Erst vor etwas mehr als einer Woche legte das Unternehmen seine Q2-Zahlen vor, die besser als erwartet waren. Das EPS (Verlust) von -0,08 USD je Aktie fiel kleiner als die erwarteten -0,14 USD je Aktie aus. Auch der Umsatz von 64,5 Mio. USD lag deutlich über den Erwartungen von 58,22 Mio. USD. Die Kundenanzahl stieg im Vergleich zum Vorjahresperiode von 21.226 auf 30.780 Nutzern. Das Management gibt sich im Bezug auf die zukünftige Entwicklung zuversichtlich und betont, dass die gute Ergebnisse des vergangenen Quartals im Wesentlichen auf das Wachstum entlang der gesamten Produktlinie von Twilio zurückzuführen sind.

Für das laufende dritte Quartal erwartet der Messenger das EPS (Verlust) von -0,10 und -0,09 USD je Aktie (Konsens: -0,10 USD) bei einem Umsatz von 63–65 Mio. USD (Konsens: 60,5 Mio. USD).

Auf der Jahresebene rechnet der Konzern mit einem Umsatz von 253–257 Mio. USD (Konsens: 242,37 Mio. USD) bei einem EPS (Verlust) im Bereich zwischen -0,30 und -0,28 USD je Aktie (Konsens: -0,36 USD).

Der Konzern spezialisiert sich auf die Entwicklung von verschiedenen API-Lösungen für die Erstellung von SMS-Services. Twilio bietet eine cloudbasierte Ebene zur Analyse und Optimierung von SMS-Nachrichten verschiedener Retailer. Damit könnte bspw. ein Identifikationsprozess im Rahmen des Mobile-und Online-Payments durchgeführt werden. Den Größten Umsatzanteil bringt Twilio seine Partnerschaft mit Facebooks WhatsApp. Im letzten Jahr waren es rund 28,4 Mio. USD oder 17 % des Gesamtumsatzes. Insgesamt ist die Abhängigkeit von WhatsApp aber zunächst als risikobehaftet zu betrachten.

Am Ende der ersten Juliwoche gab das Unternehmen bekannt, eine strategische Partnerschaft mit Amazon eingegangen zu sein. Dabei übernimmt Twilio die Verarbeitung, das Management und die operative Zustellung von SMS-Nachrichten an Amazon-Kunden. Und in dieser Hinsicht darf man die Bedeutung der Nachricht nicht unterschätzen. Für Twilio bedeutet die Zusammenarbeit mit Amazon einerseits einen stabilen und langfristigen Cashflow. Andererseits entkommt der Konzern damit der womöglich verhängnisvollen Abhängigkeit von WhatsApp und kann sich wesentlich entspannter auf sein Wachstum konzentrieren.

Insgesamt bleibt das Unternehmen zunächst aber weiterhin defizitär, obwohl die positive Tendenz kaum zu übersehen ist. Kennzeichnend dafür ist die Entwicklung im letzten Jahr.

  • Der Umsatz stieg um 87,87 % auf 166,92 Mio. USD.
  • Der Nettoverlust vergrößerte sich allerdings um rund 32,69 % auf -35,50 Mio. USD.
  • Die Aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei rund 4,94 Mrd. USD.

In Anbetracht des steigenden Interesses der Marktteilnehmer gehört die Aktie des Börsenneulings Twilio genauso wie die von Acacia weiterhin unbedingt auf die Watchlist.

tw