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Russischer Diplomat: 'Fortschritte' bei Atomgesprächen mit Iran

07.08.2022
um 19:20 Uhr

WIEN (dpa-AFX) - In den Gesprächen zur Wiederherstellung des Atomabkommens zwischen dem Iran und sechs weiteren Staaten gibt es laut dem russischen Verhandler Michail Uljanow positive Entwicklungen. "Es sieht so aus, als ob wir Fortschritte machen würden", schrieb der Botschafter bei den internationalen Organisationen in Wien am Sonntag auf Twitter, ohne Details zu nennen. Es gab am Wochenende jedoch noch keine Anzeichen für einen Durchbruch, nachdem die Verhandlungen in Wien am Donnerstag nach fünfmonatiger Pause wieder aufgenommen worden waren. Uljanow stellte klar, dass Moskau den vorliegenden Einigungsentwurf unterstütze.

In der laufenden Runde versuchen Diplomaten aus den USA, dem Iran und anderen Ländern wie Deutschland, letzte Fragen zu einer Einigung zu klären, um US-Sanktionen wieder aufzuheben und Teherans Atomprogramm wieder einzuschränken - so wie es im Pakt von 2015 ursprünglich vereinbart war, um den Bau von iranischen Atomwaffen zu verhindern. Auch Frankreich, Großbritannien und China sind Teil des Abkommens.

Der Iran und seine europäischen Verhandlungspartner hatten sich zuvor am Samstag gegenseitig zu Kompromissbereitschaft aufgefordert. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hatte von den USA gefordert, "eine pragmatische Reaktion auf die konstruktiven Vorschläge des Irans" zu zeigen. "Der Iran muss sich jetzt entscheiden, ob er eine Lösung abschließen will, solange das noch möglich ist", hieß es dagegen aus den Kreisen der europäischen Vertreter.

Am Sonntag sprach sich Teherans Chefdiplomat zudem erneut gegen Untersuchungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aus, mit denen geheime Atom-Aktivitäten in der Vergangenheit geklärt werden sollen. "Wir werden die Zusammenarbeit mit der IAEA weiterführen, nur sollte die sich von politischen Abweichungen distanzieren und ihre Arbeit in einem technischen Rahmen ausführen", sagte Amirabdollahian in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Der Minister betonte, dass sein Land keine Atomwaffen bauen wolle./al/DP/jha