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OTS: Heidrick & Struggles GmbH & Co. KG / CHRO-Studie von Heidrick & Struggles

08.08.2022
um 10:02 Uhr

CHRO-Studie von Heidrick & Struggles
München (ots) - Die Rolle der Personalchefs hat in der Pandemie an Bedeutung
gewonnen

- Frauen besetzen inzwischen die Mehrheit der CHRO-Positionen in DAX40 und MDAX
- Überdurchschnittlich viele Neubesetzungen in jüngerer Zeit
- Die Lebensläufe der obersten Personalverantwortlichen werden zunehmend
komplexer und internationaler
- Die Personalberatung Heidrick & Struggles untersucht die Karrieren der
Personalleiter*innen von DAX40 und MDAX

Die Funktion der obersten Personalverantwortlichen in den großen börsennotierten
Konzernen hat über die vergangenen Jahrzehnte viele Aufs und Abs erlebt.
Ursprünglich in den deutschen Aktiengesellschaften auch in der Rolle als
Arbeitsdirektor regelmäßig im Vorstand verankert, kämpften viele HR-Chefs über
die Jahre um die Relevanz ihrer Ressorts in ihren Unternehmen. "Auch durch die
Pandemie ausgelöst sehen wir derzeit in vielen Unternehmen eine Aufwertung der
Personalverantwortlichen," sagt Claudia Schneider, Principal der internationalen
Personalberatung Heidrick & Struggles. Die Expertin für die Besetzung von
Personal- und Finanzpositionen im oberen Management hat im Rahmen ihrer Studie
"Profile und Karrieren deutscher Personalverantwortlicher" beobachtet, dass
"immer häufiger ein Dreierkonstrukt aus CEO, CFO und Personalchef gemeinsam
strategisch wichtige Entscheidungen trifft."

In einer wachsenden Anzahl von Konzernen habe sich ein modernes Verständnis des
Beitrages des Personalressorts zum Unternehmenserfolg etabliert und trägt in
vielen Firmen höchst spannende Früchte, so Claudia Schneider weiter. Talent
Management, Nachfolgeregelungen für Top-Positionen, eine fundierte
Führungskräfteentwicklung, der Aufbau einer starken Marke auf dem Arbeitsmarkt,
DE&I-Initiativen, die Unterstützung von Transformationsprozessen - das
Tätigkeitsfeld zukunftsorientierter Personalchef*innen kann breit, anspruchsvoll
und von großer Bedeutung sein.

Während der Pandemie gewannen viele HR-Verantwortliche zudem an Profil. Ihre
Ressorts organisierten neue Arbeitsformen - Stichwort Homeoffice, virtuelles
Arbeiten - und sicherten so die operative Handlungsfähigkeit ihrer Unternehmen.
New Work, Fach- und Führungskräftemangel, mehr Diversität und
Gendergerechtigkeit sowie der Kampf gerade um junge Talente, die nicht mehr
automatisch zu den großen Konzernen drängen, sind nur einige der zentralen
Zukunftsaufgaben moderner HR-Arbeit.

Vor diesem Hintergrund hat die Studie "Profile und Karrieren deutscher
Personalverantwortlicher" deren Lebensläufe genauer unter die Lupe genommen. 85
CVs der obersten Personalverantwortlichen aus DAX40 und MDAX wurden einbezogen
und durch Intensivinterviews mit mehreren CHROs ergänzt.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

- Bei CHROs liegt der Anteil der Frauen inzwischen bei über 50 Prozent, die
Gender-Parität ist damit bei den obersten Personalverantwortlichen in den
analysierten Börsensegmenten erreicht. Claudia Schneider sagt: "Das ist ein
großer Fortschritt, der auch symbolischen Charakter besitzt. Er birgt jedoch
möglicherweise bei einzelnen Unternehmen die Gefahr, dass die Leitung des
Personalressorts als "Feigenblatt" der Diversität missbraucht wird."
- Der hohe Frauenanteil unter den CHROs kommt auch zustande, weil weibliche
Besetzungen gerade in jüngerer Zeit an Dynamik gewonnen haben. Von den 28
Berufungen in den vergangenen zwei Jahren (Stichtag Oktober 2021) erfolgten 18
mit Frauen. Allein die sieben CHRO-Besetzungen im DAX40 im Jahr 2021 erfolgten
ausschließlich mit Managerinnen.
- Nicht-Deutsche sind mit 13 Prozent in der CHRO-Position unterrepräsentiert,
wobei vor allem der MDAX mit lediglich sieben Prozent Ausländeranteil sehr
"deutsch" besetzt ist. Dies mag ein Erbe der Vergangenheit sein, als sich das
Personalressort in höherem Maße als Verwaltungsaufgabe oft auch über
arbeitsrechtliche Fragestellungen definiert hat.
- Knapp die Hälfte der obersten Personalverantwortlichen gehen ihrer Aufgabe im
Rang eines Vorstands nach, beim DAX40 sind es immerhin 56 Prozent. "Reine"
Personalvorstände fand Heidrick & Struggles nur zu 16 Prozent. Die restlichen
Personalvorstände betreuen oft weitere Funktionen, ohne dass sich klare
Häufungen von Aufgaben ergeben würden.
- Die CHROs auf Bereichsleiterebene berichten zum weitaus größten Teil an den
CEO, in Ausnahmefällen an den CFO.
- In den vergangenen Jahren erlebte die Neubesetzung der obersten
Personalposition eine große Dynamik. 36 Prozent der Personalchef*innen war zum
Stichtag dieser Analyse erst zwei Jahre oder kürzer im Amt. HR-Chefs, die mehr
als fünf Jahre diese Rolle bekleiden, sind heute eine seltene Ausnahme.
- Im Vergleich zu anderen Top-Positionen im Management finden sich unter
Personalchef*innen tendenziell mehr Psychologen, Sozialwissenschaftler und
Politologen sowie Absolventen "sonstiger" Studien und Juristen.
- Knapp ein Drittel der obersten Personalverantwortlichen im DAX40 besitzen eine
Promotion oder haben ein Doppelstudium absolviert, im MDAX sind es deutlich
weniger.
- CHROs haben im Laufe ihrer Karrieren erstaunlich viele Unternehmenswechsel
vollzogen. Nur 12 Prozent arbeiten heute in der Firma, in der sie ihre
berufliche Laufbahn einst starteten.
- Die Komplexität der Karrieren der analysierten CHROs ist erheblich. 63 Prozent
haben im Laufe ihres Berufslebens die Branche gewechselt, 38 Prozent haben
neben HR eine weitere Funktion ausgeübt, 15 Prozent (beim DAX40 24 Prozent)
blicken auf eine berufliche Station bei einer zumeist namhaften
Consultingfirma zurück, 25 Prozent (beim DAX40 39 Prozent) erwarben
Linienerfahrung, 35 Prozent haben Auslandserfahrung (beim DAX40 41 Prozent).
Claudia Schneider erläutert: "Es gibt eine erhebliche Anzahl an CHROs mit
Lebensläufen, die zahlreiche verschiedene Erfahrungsbereiche abdecken."
- Und auch jene Personalverantwortlichen, die in erster Linie im Personalressort
tätig waren ("Schornsteinkarrieren"), haben zu einem guten Teil zumindest
einmal die Branche gewechselt sowie oft Auslandserfahrung gesammelt.
- In mehreren Analysekategorien sieht Heidrick & Struggles ein erhebliches
Gefälle zwischen DAX40 und MDAX: Anteil an Ausländern, Anteil der CHROs im
Vorstandsrang, Anteil an Promotionen und Doppelstudien, Anteil mit
zusätzlicher Funktionserfahrung, Anteil mit Consultingerfahrung, Anteil mit
Linienerfahrung, Anteil mit Auslandserfahrung.

Claudia Schneider fasst zusammen: "Gerade im DAX40 wird die Mehrzahl der
Personalressorts von HR-Verantwortlichen mit sehr hohem Kompetenzniveau geführt,
deren Arbeitsschwerpunkt auf strategische Fragestellungen zielt."

Über Heidrick & Struggles

Heidrick & Struggles (NASDAQ: HSII) ist der Premiumanbieter in den Bereichen
Executive Search, Führungskräfte- und Nachwuchsentwicklung und
Managementberatung. Seit mehr als 60 Jahren setzt Heidrick & Struggles Maßstäbe
in der Personalberatung und ermöglicht heute internationalen Topunternehmen als
Partner für ganzheitliche Managementlösungen, ihre Welt zu verändern und zu
gestalten. Für mehr Informationen über Heidrick & Struggles besuchen Sie bitte
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Ansprechpartner

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mailto:cschneider@heidrick.com

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Dr. Klaus Westermeier Medienbüro
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