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Studie zeigt Umweltauswirkungen von über 57 000 Lebensmitteln auf

09.08.2022
um 05:57 Uhr

OXFORD/BERLIN (dpa-AFX) - Wer beim Lebensmitteleinkauf der Umwelt etwas Gutes tun will, sollte Fleisch, Fisch und Käse meiden und lieber verstärkt zu Obst, Gemüse und Brot greifen. Das belegt eine britische Studie, in der die Umweltauswirkungen von mehr als 57 000 im Supermarkt erhältlichen Produkten eingeschätzt wurden. Darunter waren viele verarbeitete Lebensmittel. Wie die Autoren in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS") zudem berichten, weisen viele nahrhafte Produkte eine geringe Umweltbelastung auf.

Um die Umweltfolgen von Supermarkt-Produkten besser abschätzen zu können, hat ein Team unter Leitung von Forschern der Universität von Oxford einen Algorithmus entwickelt, mit dem es die Gesamtwirkungen von mehr als 57 000 im Einzelhandel erhältlichen Lebensmitteln und Getränken im Vereinigten Königreich und Irland abschätzte. Die Autoren quantifizierten dabei etwa die Auswirkungen der Lebensmittel auf Treibhausgasemissionen, Landnutzung und Wasserverbrauch.

Daraus ermittelten die Forscher dann einen einzigen zusammengesetzten Umweltauswirkungswert, der von 0 (keine Auswirkungen) bis zu 100 (größte Auswirkungen) reicht. Den höchsten Wert erreichten in der Studie Produkte aus getrocknetem Rindfleisch wie Biltong oder Beef Jerky - derartige Dörrfleisch-Produkte finden sich als Snacks auch hierzulande in immer mehr Supermärkten. In der Regel hatten Produkte aus Fleisch, Fisch und Käse einen eher höheren Wert, während sich viele Desserts und Backwaren im mittleren Bereich und Produkte aus Obst, Gemüse, Zucker und Mehl wie Suppen, Salate, Brot und viele Frühstücksflocken am unteren Ende der Skala befanden.

"Die britischen Ergebnisse decken sich insgesamt mit dem, was wir für die aktuellen Ernährungsgewohnheiten in Deutschland ermittelt haben", kommentiert Rolf Sommer, Leiter des Bereichs Landwirtschaft und Landnutzung beim WWF Deutschland, in einer unabhängigen Einschätzung./fm/DP/zb