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OTS: Ipsos GmbH / Inflation drückt Wohlstand der Deutschen / Ergebnisse des ...

10.08.2022
um 10:02 Uhr

Inflation drückt Wohlstand der Deutschen / Ergebnisse des Nationalen
WohlstandsIndex für Deutschland
Hamburg (ots) - Die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Preissteigerungen und
Angebotsverknappungen in wichtigen Bereichen wie Energie und Lebensmittel sorgen
für einen deutlichen Rückgang des subjektiv empfundenen Wohlstandes in
Deutschland. Nur noch jeder zweite Bundesbürger (50%) ab 14 Jahren stuft den
eigenen Wohlstand als sehr hoch ein, so das Ergebnis der aktuellen Sommerwelle
des Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) von Ipsos. Bei der
letzten Erhebung vor dem Ukraine-Krieg im Dezember 2021 stuften noch 54 Prozent
der Deutschen ihren Wohlstand als sehr hoch ein. Entsprechend gestiegen sind die
Anteile der Bevölkerung, die ihren Wohlstand als noch "ausreichend hoch" (von 32
auf 34 Prozent) oder als "zu gering" (von 14 auf 16 Prozent) einordnen.

Wohlstand bedeutet für die Deutschen allerdings nicht nur finanziell gut
dazustehen und abgesichert zu sein. Neben ökonomischen Faktoren gehören auch ein
gutes gesellschaftliches Umfeld, sehr persönliche Aspekte wie die eigene
Gesundheit und mit gewissen Abstrichen sogar eine intakte Umwelt dazu. Mit all
diesen Faktoren, die sie selbst als wichtig für ihren Wohlstand sehen, sind die
Deutschen aktuell weniger zufrieden als noch Ende 2021.

Einkommen erscheint sicher, ist aber weniger wert

Auffällig ist, dass im Gegensatz zu den Erhebungen in den Monaten nach Beginn
der Corona-Pandemie keine wachsende Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zu
verzeichnen ist. Wie schon im Dezember 2021 stimmen aktuell rund 56 Prozent
aller Bundesbürger der Aussage zu, dass sie einen sicheren Arbeitsplatz bzw.
eine sichere Rente haben: "Ihren Arbeitsplatz und damit das Einkommen sehen die
Deutschen als gesichert an. Die in einigen wichtigen Lebensbereichen starken
Preissteigerungen sowie die Unsicherheit, ob gewisse Produkte in Zukunft
überhaupt verfügbar sein werden, beunruhigen die Deutschen trotzdem.
Konsumwünsche und auch finanzielle Vorsorgen können daher von vielen Menschen
nicht mehr im gewünschten Maße erfüllt bzw. getätigt werden," so Hans-Peter
Drews, Leiter des NAWI-D bei Ipsos.

Weniger Deutsche sind glücklich und frei von Zukunftsängsten

Die angespanntere finanzielle Situation und die Ungewissheit über den Ausgang
des Ukraine-Krieges sowie des Fortganges der Corona-Pandemie beeinflussen auch
das aktuelle Glücksgefühl der Deutschen. Stuften sich Ende 2021 noch 60 Prozent
der Befragten als sehr glücklich ein, sind es im Sommer 2022 nur 54 Prozent.
Ähnliche Entwicklungen konnten darüber hinaus auch bei anderen sehr persönlichen
Einstellungen der Deutschen gemessen werden.

So sank zum Beispiel der Anteil derjenigen, die nach eigenen Angaben völlig frei
von Zukunftsängsten sind, im gleichen Zeitraum von 46 auf 40 Prozent und der
Anteil derjenigen, die sich als sehr gesund einstufen von 64 auf 60 Prozent.
Letzteres kann sicher auch durch die recht hohen Corona-Fallzahlen sowie dem
psychischen Druck durch den Krieg im nahen Europa verursacht worden sein.

Steckbrief NAWI-D

Im Frühjahr 2012 konzipierte Ipsos gemeinsam mit Zukunftsforscher Prof. Dr.
Opaschowski ein neues Wohlstandsbarometer als Basis für einen umfassenden
Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D), das seitdem kontinuierlich
quartalsweise erhoben wird.

Methode: Ipsos Capibus Computer Assisted Personal Interviewing im Haushalt des
Befragten. Random route - Zufallsauswahl der Haushalte und Personen

Stichprobe: 2.000 Personen ab 14 Jahren je Erhebungswelle.

Grundgesamtheit: Deutschsprechende Bevölkerung in Privathaushalten.

Feldzeit Ergebnisse für diese PI: 13.-20.06.2022 und 22.11.-13.12.2021.

Für die Erhebungen zum Wohlstandsbarometer greift Ipsos auf seinen eigenen
bundesweiten Stab an Interviewern zurück, der erfahren in der Durchführung
sozialwissenschaftlicher Studien mit anspruchsvollen Designs ist. Die
Datenerhebung erfolgt mittels persönlicher Interviews in den Zielhaushalten im
Rahmen von wöchentlichen CAPI-Mehrthemenumfragen.

Pressekontakt:

Hans-Peter Drews
Leiter NAWI-D
Tel: 0176 64 985340

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7522/5293456
OTS: Ipsos GmbH