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Lecks an Pipelines: Habeck will nicht über Ursache spekulieren

27.09.2022
um 19:16 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich nach den Lecks an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 zurückhaltend zur Ursache geäußert. Eine Spekulation darüber verbiete sich so lange, wie die Aufklärung nicht erfolgt sei, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin. Die Bundesregierung stehe wegen der "Vorkommnisse" in engstem Austausch vor allem mit den dänischen Behörden. Die Sicherheitsbehörden hätten ihre Arbeit aufgenommen.

Am Montag war in den Leitungen von Russland nach Deutschland ein plötzlicher Druckabfall beobachtet worden. Am Dienstag teilte die dänische Energiebehörde mit, es gebe insgesamt drei Gaslecks nahe der Insel Bornholm - zwei Lecks an Nord Stream 1 nordöstlich der Ostsee-Insel sowie eines an Nord Stream 2 südöstlich der Insel. Ein Sabotageakt wird nicht ausgeschlossen.

Habeck sagte, die deutsche Energieversorgung sei "in keinster Weise" beeinträchtigt. Durch Nord Stream 1 sei kein Gas geliefert worden, durch Nord Stream 2 noch nie Gas. Die Bundesregierung hatte das Genehmigungsverfahren für diese zweite Pipeline wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gestoppt.

Auf die Frage, wie besorgt er generell sei über Attacken auf das Energienetz, sagte Habeck: "Wir sind natürlich in einer Situation in Europa und auch in Deutschland, wo kritische Infrastruktur - und die Energieversorgung darf man dazu insgesamt zählen - potenzielle Ziele sind." Dies habe man in einem kleineren Umfang schon gesehen, sagte er mit Blick auf Windparks. "Natürlich ist die kritische Infrastruktur ein potenzielles Ziel, aber das wissen wir nicht erst seit gestern, sondern das ist Grundlage der Arbeit seit Monaten gewesen."/hoe/DP/nas