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EQS-News: Härterer Markt und höhere Zinsen: Lichtblick für Versicherer im weltweiten Wirtschaftsabschwung (deutsch)

17.11.2022
um 11:01 Uhr

Härterer Markt und höhere Zinsen: Lichtblick für Versicherer im weltweiten Wirtschaftsabschwung

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Swiss Re Ltd / Schlagwort(e): Research Update
Härterer Markt und höhere Zinsen: Lichtblick für Versicherer im weltweiten
Wirtschaftsabschwung

17.11.2022 / 11:00 CET/CEST

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* Die Versicherungswirtschaft wird Prognosen zufolge in den Jahren
2023-2024 wieder Wachstum verzeichnen, nachdem das weltweite
Prämienvolumen 2022 wohl um real 0,2% sinkt

* Die Inflation bleibt die Hauptsorge der Versicherer, denn die globale
Inflation, gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI), wird nach den
Prognosen im Jahresdurchschnitt 2023 bei 5,4% und 2024 bei 3,5% liegen

* Das reale Prämienwachstum soll im Nichtlebenssegment 2023 bei 1,8% und
2024 bei 2,8% liegen, im Lebenssegment jeweils bei 1,7%

Zürich, 17. November 2022 - Die Inflation ist nach wie vor die Hauptsorge
der Versicherer, so die jüngste sigma-Studie des Swiss Re Institute. Die
Auswirkungen der Inflation auf die Weltwirtschaft haben dazu geführt, dass
das weltweite Gesamtvolumen der Versicherungsprämien 2022 geschätzt um real
0,2% sinkt. Das Swiss Re Institute erwartet, dass die
Versicherungswirtschaft 2023 und 2024 mit einem durchschnittlichen Plus von
real 2,1% pro Jahr zum Prämienwachstum zurückkehren wird. Als Gründe nennt
es eine Kombination aus nachlassender Inflation, einem härteren Markt in den
Sach- und Haftpflichtsparten sowie eine stärkere Nachfrage nach
Lebensversicherungen. Ein Lichtblick für die Versicherungswirtschaft sind
die Zinsanhebungen der Zentralbanken, die mittelfristig zu einer
Verbesserung der Anlageergebnisse führen dürften.

Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Nach unserer
Einschätzung wird sich die Weltwirtschaft angesichts von Inflations- und
Zinsschocks spürbar abkühlen. Die Risikoneubewertung in der Realwirtschaft
und auf den Finanzmärkten ist im Grunde gesund und langfristig positiv.
Durch höhere risikofreie Zinssätze dürften auch die Renditen von
Investitionen in die Realwirtschaft steigen. In den heutigen schwierigen
Zeiten - und mit Blick auf die bevorstehende Phase der wirtschaftlichen
Erholung - kann die Versicherungswirtschaft ihren Wert unter Beweis stellen,
denn sie sorgt auf allen Ebenen der Gesellschaft für finanzielle
Stabilität.»

Laut Swiss Re Institute dürften angesichts der höheren Zinsen inflationäre
Rezessionen auf die grossen Volkswirtschaften, vor allem in Europa, in den
nächsten 12 bis 18 Monaten zukommen. Für das globale BIP-Wachstum wird mit
einer Abschwächung von 2,8% im Jahr 2022 auf 1,7% im Jahr 2023 gerechnet.

Das Swiss Re Institute prognostiziert einen Rückgang der globalen
VPI-Inflation (Jahresdurchschnitt) von 8,1% im Jahr 2022 auf 5,4% im Jahr
2023 und 3,5% im Jahr 2024. Auch wenn die Dynamik nachlassen dürfte, wird
die Inflation voraussichtlich volatil bleiben und sich hartnäckig über den
historischen Durchschnittswerten halten. Für die Versicherer ist die
Inflation eine Herausforderung, weil sie das nominale Prämienwachstum
schmälert, die globale Nachfrage dämpft und in den Nichtlebenssparten zu
höheren Schadenkosten führt.

Verbesserungen auf dem Versicherungsmarkt in den Jahren 2023 und 2024 dank
wirtschaftlicher Erholung und steigender Prämiensätze

Das Swiss Re Institute prognostiziert eine Erholung des realen
Prämienwachstums im Nichtlebenssegment von schwachen 0,9% im Jahr 2022 auf
1,8% im Jahr 2023 und 2,8% im Jahr 2024. Der erwartete Anstieg in Europa
spiegelt die Verbesserung der Wirtschaftslage im Zuge der Erholung von dem
bevorstehenden Abschwung wider. Darüber hinaus dürften mögliche Erhöhungen
der Versicherungstarife und eine nachlassende Inflation in den USA sowie ein
günstigeres reales Wachstum in Asien ein stärkeres Prämienwachstum in diesen
Regionen unterstützen. China, auf das 60% aller Nichtlebensprämien in den
Schwellenländern entfallen, kann 2023 mit einem realen Wachstum der
Nichtlebensprämien von 4,0% und 2024 mit 5,8% rechnen.

Die gewerblichen Sparten dürften in den kommenden Jahren am meisten von
steigenden Prämiensätzen profitieren und stärker expandieren als die
privaten Sparten (Krankenversicherung ausgenommen). Das Swiss Re Institute
schätzt das Wachstum der gewerblichen Prämien für 2022 auf 3,3% und für 2023
auf 3,7%. In den privaten Sparten dagegen dürften die weltweiten
Versicherungsprämien 2022, vor allem aufgrund der schwachen Entwicklung der
Motorfahrzeugversicherung in den Industrieländern, um 0,7% schrumpfen und
2023 dann wieder um 1,8% steigen.

Die Krise der Lebenshaltungskosten in den Industrieländern hat 2022 zu einem
geschätzten Rückgang der weltweiten Lebensversicherungs-prämien um real 1,9%
geführt. Für 2023 und 2024 wird ein Prämienwachstum von real 1,7%
prognostiziert, primär aufgrund eines Wachstums von 4,3% in den
Schwellenländern unter Einschluss Chinas.

Das Prämienwachstum im Lebenssegment beruht in Industrie- und
Schwellenländern auf unterschiedlichen Faktoren. In den Industrieländern,
besonders in Europa, belastet die Inflation die Haushaltsbudgets und damit
auch die Konsumentennachfrage nach individuellen Sparprodukten. In den
Schwellenländern wird das Wachstum im Spargeschäft von der wachsenden
Mittelschicht und den staatlichen Zielen für die
Lebensversicherungsdurchdringung getragen. Unterstützt wird die Nachfrage
zudem von den jüngeren, digitalaffineren Konsumenten in den
Schwellenländern, die sich der Vorteile langfristiger Lebensversicherungen
stärker bewusst sind.

Tabelle 1: Prognostiziertes reales Prämienwachstum

Ge- Nichtle- Le-
samt ben ben
2022 2023-24- 2022 2023-24- 2022 2023-24-
P P P
Welt -0,2% 2,1% 0,9% 2.3% -1,9- 1,7%
%
Industrie Alle -0,8% 1,6% 0,6% 1,9% -2,8- 0,8%
länder %
Nordamerika 1,2% 1,5% 1,0% 1,9% 1,5% 0,0%
EMEA -2,9- 1,6% -1,2% 1,9% -4,2% 0,7%
%
Asien/Pazifik -3,9- 2,2% 2,1% 2,3% -6,0% 2,0%
%
Schwellen Alle 2,1% 4,2% 2,7% 4,1% 0,9% 4,3%
länder
Ausser China 1,5% 4,0% 1,4% 3,2% 2,1% 5,1%
China 2,6% 4,3% 3,6% 4,7% 0,2% 3,7%

Tabelle 2: Prognosen für reales BIP-Wachstum und VPI-Inflation in
ausgewählten Regionen, 2022 bis 2024

2021 2022- 2023- 2024-
P P P
Reales BIP-Wachstum, Weltweit 5,8% 2,8% 1,7% 2,8%
Jahresdurchschnitt %
USA 5,7% 1,8% 0,1% 1,6%
Grossbritan- 7,4% 4,3% -1,0- 0,9%
nien %
Euroraum 5,2% 3,1% -0,2- 1,3%
%
Japan 1,7% 1,3% 1,3% 1,0%
China 8,1% 3,4% 4,1% 4,9%
Schweiz 4,2% 2,2% 0,9% 1,5%

Inflation, Gesamt-VPI, Weltweit 3,6% 8,1% 5,4% 3,5%
Jahresdurchschnitt, %
USA 4,7% 8,1% 3,7% 2,8%
Grossbritan- 2,6% 9,1% 7,0% 3,7%
nien
Euroraum 2,6% 8,6% 6,2% 3,0%
Japan -0,2- 2,3% 1,.5- 0,9%
% %
China 0,9% 2,3% 2,6% 2,4%
Schweiz 0,6% 2,9% 2,0% 1,5%

P = Prognosen.
Quelle: Swiss Re Institute

So erhalten Sie diese sigma-Studie:

Die englische Ausgabe der sigma-Studie 6/2022, «Inflationary recessions
re-price risk: global economic and insurance outlook 2023/24» steht in
elektronischer Form zur Verfügung. Sie können diese hier herunterladen.

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