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Baerbock betont trotz Brexits Partnerschaft mit London und Dublin

08.12.2022
um 13:05 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine trotz des Brexits die Partnerschaft zu Großbritannien wie zum EU-Mitglied Irland unterstrichen. "Wir sind enge Partner und Freunde", erklärte die Grünen-Politikerin vor dem Abflug zu einem Besuch in Irland und Großbritannien am Donnerstag in Berlin. Mit Blick auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin fügte sie hinzu: "Wir beweisen Putin, welche Macht von geteilten Werten und unserer Entschlossenheit ausgeht, diese auch in stürmischer See zu verteidigen."

Am Nachmittag stand für Baerbock in der irischen Hauptstadt Dublin ein Treffen mit ihrem Kollegen Simon Coveney auf dem Programm. Am Freitag ist in London ein Gespräch mit dem britischen Außenminister James Cleverly geplant. Diese Begegnung findet im Rahmen eines sogenannten strategischen Dialogs statt. Das Format wurde vereinbart, um auch nach dem britischen Abschied aus der EU eine enge Verbindung und konkrete Zusammenarbeit zu pflegen. Großbritannien war 2020 ausgetreten. Baerbock kündigte an, Errungenschaften der EU wie Jugendaustausch oder Mobilität von Arbeitskräften auf eine neue Grundlage zu stellen.

Für Großbritannien und Irland sei der Brexit wegen der Teilung der irischen Insel ein besonderer Einschnitt gewesen, sagte Baerbock. Erst 1998 habe das Karfreitagsabkommen nach mehr als 30 Jahren blutigen Konflikts Frieden in Nordirland gebracht. Dass Katholiken und Protestanten wieder in guter Nachbarschaft leben könnten, "darf auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt werden". Dies drohe durch den Brexit bei Handel, Freizügigkeit und anderen Themen. Die EU-Mitglieder trügen ebenso wie Großbritannien Verantwortung dafür, das sogenannte Nordirland-Protokoll umzusetzen./bk/DP/jha