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Stadtwerke: Hohe Beschaffungskosten Grund für Preiserhöhungen

08.12.2022
um 15:40 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - In der Diskussion darüber, ob die jüngsten Strom- und Gaspreiserhöhungen gerechtfertigt sind, haben die Stadtwerke erneut auf die stark gestiegenen Beschaffungspreise verwiesen. So verständlich der Unmut über stark gestiegene Energiepreise sei - "Ursache für die Preisentwicklung sind exorbitant gestiegene Einkaufspreise für Strom und Gas an den Energiemärkten infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine", sagte der Hauptgeschäftsführer des Stadtwerkeverbandes VKU, Ingbert Liebing, am Donnerstag in Berlin.

Pauschale Vorwürfe, Energieversorger nutzten die Einführung der Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen für Preiserhöhungen auf Kosten der Steuerzahler, wies der VKU zurück. "Die aktuellen Preisanpassungen sind losgelöst von der Diskussion um die Preisbremsen zu betrachten." So lägen die Beschaffungspreise im Terminhandel weiterhin beim etwa fünf- bis siebenfachen des Vorkrisenniveaus. Da die Einkaufspreise für Strom und Gas im Vergleich zum Vorjahr stetig und deutlich gestiegen seien, müssten die Energieanbieter diese Kosten an ihre Kunden schrittweise über höhere Energietarife weitergeben.

Die Preiserhöhungen kämen auch nicht überraschend. Der VKU habe schon seit längerer Zeit darauf hingewiesen, dass die höheren Energiepreise erst mit starker Verzögerung bei den Endkunden ankommen werden.

Der Verband bezeichnete die Regelungen gegen einen Missbrauch der Energiepreisbremsen als "sehr streng". "Sie gehen über die bisherige kartellrechtliche Kontrolle hinaus." Angesichts der dafür aufgewandten Steuermilliarden sei das nachvollziehbar. Angemessene Preisanpassungen müssten allerdings weiterhin möglich sein. Die extremen Preisanstiege im Großhandel in den vergangenen Monaten stellten die Energieversorger vor enorme Herausforderungen./tob/DP/mis