Reuters

Präsidenten-Berater fordern umfassende Reformen für Nigeria

07.07.2015
um 16:26 Uhr
- von Joe BrockJohannesburg (Reuters) - Berater des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari fordern im Kampf gegen die Staatsverschuldung eine umfassende Spar- und Reformkur für den größten afrikanischen Öl-Exporteur. "Die Zeit drängt", heißt es in einem 800 Seiten dicken Bericht einer von Buhari eingesetzten Kommission, der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag. "Die Verwaltung muss jetzt handeln." Der Ölsektor, der wegen Korruption immer wieder für Schlagzeilen sorgt, müsse umgebaut werden. Die Verträge des heimischen Ölkonzerns NNPC mit globalen Unternehmen wie Shell, Exxon und Chevron sowie mit Ölhändlern wie Glencore sollten überprüft werden.Außerdem empfahlen die Experten eine Streichung von Subventionen für Benzin und Kerosin. Die Zahl der Ministerien solle von 28 auf 19 verringert werden. Noch ausstehende Löhne und Benzinsubventionen sollten umgehend gezahlt werden, um Unruhen zu verhindern. Dazu sollen neue Schulden in Kauf genommen werden. Auch eine unabhängige Zentralbank, der nur ausgewiesene Experten angehören sollen, müsse her. Die größte Volkswirtschaft Afrikas hat Zahlungsrückstände in Höhe von 4,1 Billionen Naira (rund 19 Milliarden Euro), darunter 400 Milliarden Naira an Löhnen. Der größte Ölexporteur des Kontinents leidet unter dem Preisrückgang für den Rohstoff. Der Ölsektor sorgt für 80 Prozent der Staatseinnahmen und 90 Prozent der Deviseneinnahmen.

Chevron Corp.

WKN 852552 ISIN US1667641005

Exxon Mobil Corp.

WKN 852549 ISIN US30231G1022

Glencore PLC

WKN A1JAGV ISIN JE00B4T3BW64

Shell PLC

WKN A0D94M ISIN GB00B03MLX29