Reuters

Bundesliga macht Weg für CDU-Politiker als DFB-Präsident frei

11.02.2016
um 16:31 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Wahl des CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel zum Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) steht nichts mehr im Wege.

Der Bundesliga-Verband DFL erklärte am Donnerstag nach einer Vorstandssitzung, der Profifußball werde die Wahl des 54-Jährigen mittragen. Grindel, der zurzeit Schatzmeister des DFB ist, soll auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag zum Nachfolger des in der WM-Affäre zurückgetretenen Wolfgang Niersbach gewählt werden - zunächst aber nur bis zum nächsten regulären Bundestag im November 2016. Die Amateur-Vertreter im DFB hatten Grindel bereits im November nominiert, wovon sich jedoch die DFL überrumpelt gefühlt hatte.

"Angesichts der Fülle sowie der enormen Bedeutung der kommenden Aufgaben muss der DFB in jeder Hinsicht handlungs- und entscheidungsfähig sein", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball, der auch den Bundesligisten Borussia Dortmund(BVB (Borussia Dortmund)) führt. Er führt den DFB derzeit als Vizepräsident gemeinsam mit Rainer Koch, will den Posten aber schnellstmöglich abgeben, weil er sonst eine Interessenkollision fürchtet. Denn die DFL arbeitet derzeit an einem neuen Grundlagenvertrag, der das Verhältnis zum DFB neu ordnen soll. In Strukturfragen sei man sich im Grundsatz einig. Diese sollen ebenfalls auf dem Bundestag präsentiert werden, erklärte die DFL.

DFB-Präsident Niersbach hatte das Handtuch geworfen, nachdem er keine plausible Erklärung für dubiose Millionenzahlungen an den Welt-Fußballverband FIFA vor der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland liefern konnte. Die Wirtschaftskanzlei Freshfields soll die Affäre im Auftrag des DFB aufklären. Sie will Anfang März Ergebnisse vorlegen.

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