Reuters

Bombardier bricht Geschäft weg - Massiver Stellenabbau

17.02.2016
um 13:26 Uhr

Montreal/Berlin (Reuters) - Der kanadische Industriekonzern Bombardier streicht nach neuerlichen Verlusten in etwa jeden zehnten Arbeitsplatz.

Rund 7000 Stellen sollen in den nächsten zwei Jahren wegfallen, wie der Zug- und Flugzeug-Hersteller am Mittwoch mitteilte. Betroffen seien davon vor allem Kanada und Europa. 2016 werde ein Jahr des Übergangs, sagte Vorstandschef Alain Bellemare. Der Konzern müsste wieder wettbewerbsfähiger werden.

Im Schlussquartal 2015 brach der Umsatz um knapp 16 Prozent auf 5,02 Milliarden Dollar ein. Der Verlust wurde zumindest deutlich reduziert. Für dieses Jahr prognostiziert der Siemens- und Airbus-Rivale aus Montreal einen Umsatz von 16,5 bis 17,5 Milliarden Dollar. 2015 waren es 18,2 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis (Ebit) soll sich dieses Jahr auf 200 bis 400 Millionen Dollar belaufen - vergleichsweise wenig für Unternehmen dieser Größenordnung.

Hoffnung setzt das Management in die neuen Flugzeuge der C-Serie. Air Canada unterzeichnete am Mittwoch eine Absichtserklärung zum Kauf von bis zu 75 Jets vom Typ CS300. Diese sind zu Listenpreisen rund 3,8 Milliarden Dollar wert. Sie sollen von 2019 an ausgeliefert werden.

Das neu entwickelte Flugzeug ist deutlich teurer und kommt viel später als ursprünglich geplant. Bombardier hatte deswegen in Kanada staatliche Hilfen in Anspruch nehmen müssen. Mit der C-Serie will das Unternehmen Boeing und Airbus im lukrativen, aber hart umkämpften Geschäft mit Flugzeugen ab 100 Sitzen Konkurrenz machen.

Airbus SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058

BOMBARDIER INC.

WKN 866671 ISIN CA0977512007

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101