Reuters

Evonik will bei Zukäufen keine Abenteuer eingehen

03.03.2016
um 11:11 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik will im Zuge des Übernahmetrubels in der Chemieindustrie keine überstürzten Zukäufe wagen.

Evonik schaue sich weiter nach größeren Übernahmezielen um, wolle dabei aber keine Abenteuer eingehen, sagte Vorstandschef Klaus Engel am Donnerstag in Düsseldorf. Zukäufe müssten zum Konzern passen und sich rechnen. "Wir haben die Pläne noch nicht ganz aufgegeben", fügte Engel hinzu. Evonik schaue sich "in der ganzen Welt" nach Übernahmemöglichkeiten um. Der Konzern sitzt auf prall gefüllten Kassen, Finanzchefin Ute Wolf zufolge kann Evonik rasch zwei Milliarden Euro aufbringen und auch Kredite mobilisieren. Andererseits war angesichts ausbleibender Akquisitionen auch eine Sonderdividende ins Spiel gebracht worden. Nicht alle Aktionäre wollten aber eine solche Sonderausschüttung, sagte Engel.

Engel hatte in der Vergangenheit immer wieder eine aktive Rolle des Konzerns bei der Konsolidierung der Branche und größere Übernahmen angekündigt. Solche Zukäufe hat er aber nicht präsentieren können - obwohl Evonik Branchenkreisen zufolge in der Vergangenheit unter anderem sowohl die Konkurrenten DSM als auch Clariant ins Visier genommen hatte.

Die Chemiebranche ist in Bewegung. In den USA schmieden Dow Chemical und DuPont einen neuen Branchengiganten. Zudem will sich der Staatskonzern ChemChina den Schweizer Pflanzenschutzspezialisten Syngenta für 43 Milliarden Dollar einverleiben.

Clariant AG

WKN 895929 ISIN CH0012142631

Evonik Industries AG

WKN EVNK01 ISIN DE000EVNK013