Reuters

UN warnen vor Präzedenzfall bei Apple-iPhone-Entsperrung

04.03.2016
um 10:22 Uhr

Genf (Reuters) - Die Vereinten Nationen haben die US-Behörden im Streit mit Apple über das Entsperren von iPhones davor gewarnt, die Büchse der Pandora zu öffnen.

Es sei möglich, dass die Rechte von Millionen Menschen weltweit verletzt und das Vorgehen von autoritären Staaten und kriminellen Hackern erleichtert würden, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al Hussein, am Freitag. Es drohe ein gefährlicher Präzedenzfall. Das FBI untersucht derzeit, ob die Attentäter von San Bernardino mit der Extremisten-Miliz IS in Kontakt standen. Dafür will das Justizministerium Apple per Gerichtsurteil zwingen, das iPhone eines Angreifers für die Ermittler zu entschlüsseln und eine neue Software zu schreiben, um den Passwort-Schutz auszuhebeln. Apple wehrt sich gegen die Anordnung. Laut Zeid würde ein Erfolg des Justizministeriums es dem iPhone- und iPad-Anbieter wie auch anderen größeren IT-Konzernen unmöglich machen, die Privatsphäre ihrer Kunden weltweit weiterhin zu schützen.

Zuletzt haben sich Konkurrenten wie Google, Facebook, Microsoft und AT&T hinter Apple gestellt. Mehr als zwei Dutzend Konzerne reichten am Donnerstag eine offizielle gemeinsame Stellungnahme vor Gericht ein, in der sie Apple im Kampf gegen die US-Regierung unterstützen. Wie Apple führen die IT-Firmen an, dass es nicht sein könne, ein Gesetz ("All Writs Act") aus dem Jahre 1789 anzuwenden, um Konzerne dazu zu zwingen, eine neue Technologie zu entwickeln. Die US-Regierung bezieht sich in seiner Argumentation unter anderem auf dieses Gesetz.

Apple

WKN 865985 ISIN US0378331005

AT&T

WKN A0HL9Z ISIN US00206R1023

Meta Platforms

WKN A1JWVX ISIN US30303M1027

Microsoft Corp

WKN 870747 ISIN US5949181045