Reuters

Insider - Mitsubishi wagt wegen Daten-Skandal keine Prognose

24.04.2016
um 14:06 Uhr

Tokio (Reuters) - Wegen des Skandals um geschönte Verbrauchswerte will der japanische Autobauer Mitsubishi einem Insider zufolge wohl für dieses Jahr zunächst keine Prognose abgeben.

Die finanziellen Folgen seien noch nicht absehbar, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Ein Unternehmenssprecher wollte sich nicht dazu äußern. Mitsubishi legt an diesem Mittwoch die Zahlen für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr vor. In den Jahren zuvor hatten die Japaner dies mit einem Ausblick auf das laufende Geschäft verbunden.

Unterdessen wurden am Sonntag neue Vorwürfe laut. Die Zeitung "Yomiuri" berichtete unter Berufung auf Insider, dass Mitsubishi in manchen Fällen - wie etwa beim Luftwiderstand - bei kleineren Änderungen keine Tests durchgeführt habe, sondern die Werte lediglich berechnet habe. Auch die Zeitung "Mainichi" berichtete, dass Mitsubishi statt Testergebnissen lediglich Berechnungen vorgelegt habe, damit frühere irreführende Angaben nicht aufflögen. Wegen der laufenden Ermittlungen wollte sich der Firmensprecher nicht dazu äußern.

Der japanische Autobauer muss nun bis Mittwoch alle Daten im Zusammenhang mit Verbrauchswerten vorlegen. Das Verkehrsministerium beendete vor dem Wochenende eine dreitägige Razzia im Forschungszentrum von Mitsubishi.

Sieben Monate nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei Volkswagen hatte Mitsubishi am Mittwoch Tricks bei Tests zum Treibstoffverbrauch eingeräumt. Ein niedrigerer Benzinverbrauch bedeutet in der Regel auch einen geringeren Schadstoffausstoß. Es geht um 625.000 Kleinwagen für den japanischen Markt, die meisten davon wurden für Nissan gebaut. In der Folge brach der Aktienkurs ein - Mitsubishi verlor an der Börse in drei Tagen rund 40 Prozent an Wert.

Mitsubishi Motors Corp.

WKN 876551 ISIN JP3899800001

Nissan Motor Co. Ltd.

WKN 853686 ISIN JP3672400003

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039