Reuters

Frankreichs Regierung fordert Ende der Streikwelle

03.06.2016
um 14:42 Uhr

Paris (Reuters) - Die französische Regierung hat kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft im Land eine Ende der Streikwelle gefordert.

Verkehrsminister Alain Vidalies sagte dem Radiosender RTL am Freitag, die Arbeitsniederlegungen bei der Bahn müssten enden. Der geplante Pilotenstreik bei Air France sei "unverantwortlich". Die Regierung sei der Gewerkschaft bei der Bahn entgegengekommen, etwa bei Ruhezeiten. "Es ist an der Zeit, anzuerkennen, dass Fortschritte gemacht wurden und nun wieder gearbeitet werden muss." Bei Air France werde niemand verstehen, warum Flüge wegen des Streits über geplante Gehaltskürzungen ausgerechnet zur Fußball-EM ausfallen müssten.

Das Turnier startet am kommenden Freitag. In den Tagen danach soll bei Air France der Ausstand beginnen. Seit drei Tagen wird bei der Bahn bereits unbefristet gestreikt. Rund die Hälfte der Züge fahren nicht. Die schlimmsten Überschwemmungen an der Seine seit mindestens 30 Jahren behindern zudem den Nahverkehr in Paris.

Seit Wochen wird auch in anderen Branchen gegen die geplante Arbeitsmarktreform der sozialistischen Regierung protestiert. Gewerkschaften haben dabei Treibstofflager und Raffinerien blockiert. Die Regierung will unter anderem betriebsbedingte Kündigungen erleichtern und so die Hürde für Neueinstellungen senken, um die hohe Arbeitslosigkeit zu drücken.

Air France-KLM S.A.

WKN 855111 ISIN FR0000031122