Reuters

Deutsche-Bank-Chef: Brexit ist für alle Seiten negativ

24.06.2016
um 09:06 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Brexit wird der Finanzbranche nach Einschätzung der Deutschen Bank zusetzen.

"Die Konsequenzen lassen sich noch nicht vollständig absehen. Sie werden aber für alle Seiten negativ sein", sagte Vorstandschef John Cryan am Freitag. "Sicherlich sind wir als Bank mit Sitz in Deutschland und einem starken Geschäft in Großbritannien gut darauf vorbereitet, die Folgen des Austritts zu mildern."

Die Deutsche Bank beschäftigt in London über 8000 Mitarbeiter, vor allem im Investmentbanking. Der Brite Cryan hat im Vorfeld des Referendums angekündigt, die Bank werde im Fall eines Brexit den Handel mit Euro-Staatsanleihen aus London abziehen. Der deutsche Privatbankenverband BdB geht davon aus, dass die Finanzplätze Kontinentaleuropas wegen des Austritts Großbritanniens mittelfristig an Bedeutung gewinnen werden, wie BdB-Präsident Hans-Walter Peters erklärte.

Wichtig sei es nun, schnellstmöglich Klarheit über das weitere Vorgehen zu bekommen, sagte Peters. "Jahrelange Verhandlungen über die Modalitäten eines möglichen Austritts – eventuell mit offenem Ausgang – wären Gift für die Stabilität der EU." Peters geht davon aus, dass sich die Lage an den Finanzmärkten nach dem ersten Schock rasch beruhigen wird. Die Notenbanken hätten alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen, um stabilisierend eingreifen zu können.

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