Reuters

Commerzbank-Chef hält auch nach Umbau an Filialen fest

31.08.2016
um 11:36 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank setzt bei ihrem bevorstehenden Umbau auf eine weitreichende Automatisierung ihrer Prozesse.

"Alles was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden", sagte der neue Vorstandschef Martin Zielke am Mittwoch in Frankfurt auf einer Banken-Tagung. "Das ist praktisch die ganze Bank in einem iPhone." Nur so könne die Commerzbank am Markt bestehen. Das gelte auch für das Firmenkundengeschäft, in dem bisher viel von Hand abgewickelt wird. Die größten Umwälzungen stünden in der Verwaltung und Abwicklung hinter den Kulissen bevor, sagte Zielke. "Hierin sehen wir den eigentlichen Umbruch in unserer Branche."

Insidern zufolge drohen dabei auch Stellenstreichungen. Zielke wollte sich dazu nicht konkret äußern. "Wir müssen dafür viel Geld in die Hand nehmen", um damit langfristig Geld sparen zu können, sagte er nur. "Ein 'Weiter so' ist in diesem Umfeld keine Option. Die Bank wolle den Wandel selbst gestalten. Zielke will im Herbst die Pläne der Commerzbank für die nächsten Jahre vorstellen. Branchenkenner erwarten vor allem ein Sparprogramm.

Ohne Wachstum werde der Umbau nicht gelingen, sagte Zielke. Deshalb setze die Commerzbank weiterhin auf ihre mehr als 1000 Filialen. "Filialen werden gebraucht und gewünscht - und vor allem: sie sind wichtig, um zu wachsen." Sie sähen künftig aber anders aus als heute. Statt "Vollsortiment-Warenhäusern" werde die Commerzbank neben großen Niederlassungen in den Großstädten viele kleine Filialen haben, die "auf das Wesentliche konzentriert" seien. "Die künftige Strategie heißt 'digital und analog", resümierte der langjährige Privatkunden-Vorstand, der im Mai das Amt von Martin Blessing übernommen hatte.

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