Reuters

Linde stutzt Umsatzprognose und verschärft Sparkurs

29.07.2015
um 08:51 Uhr
München (Reuters) - Der Industriegasekonzern Linde verschärft wegen der Flaute im Anlagenbau seinen Sparkurs. Für das laufende Jahr stutzten die Münchner ihre Umsatzprognose leicht auf 17,9 Milliarden bis 18,5 Milliarden Euro von zuvor bis zu 19 Milliarden Euro. Der operative Gewinn solle allerdings wie bisher geplant weiter bis zu 4,3 Milliarden Euro betragen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit. Während das Geschäft mit Gasen zuletzt besser lief als erwartet, leidet der Anlagenbau unter der Investitionsscheu der Kundschaft vor allem in der Petrochemie. Der Auftragsbestand schrumpfte im ersten Halbjahr im Anlagenbau um ein Zehntel. Vorstandschef Wolfgang Büchele verschärft den Sparkurs. "Die anhaltende Nachfrageschwäche bleibt auch im zweiten Halbjahr die zentrale Herausforderung. Umso wichtiger ist es jetzt, unsere Wettbewerbssituation weiterhin aktiv zu stärken", erklärte er. Die Gesamtkosten für die Restrukturierung vor allem des Überseegeschäfts steigen insgesamt auf 250 Millionen Euro, wie es hieß. Bisher war Linde von 150 Millionen Euro ausgegangen. Dafür sollen die Einsparungen von 2014 bis über 2016 hinaus nun 180 Millionen Euro betragen, nicht mehr nur 120 Millionen Euro. Unter Börsianern kamen die Nachrichten des Air-Liquide-Konkurrenten nicht gut an. Vorbörslich sackte die Linde-Aktie um gut drei Prozent ab. Im zweiten Quartal konnte Linde noch vom starken Dollar profitieren. Im Gesamtkonzern kletterte der Umsatz im abgelaufenen Quartal binnen Jahresfrist um gut ein Zehntel auf 4,64 Milliarden Euro, der Nettogewinn schrumpfte indes um 16,5 Prozent auf 279 Millionen Euro. "Im zweiten Quartal haben wir bei unserer Geschäftsentwicklung leicht an Dynamik gewonnen. Unsere Gase-Sparte, das mit Abstand größte und wichtigste Geschäftsfeld, ist weiter gewachsen", sagte Büchele.

Air Liquide SA

WKN 850133 ISIN FR0000120073