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Schaeffler will Umsatz stärker steigern - E-Autos im Fokus

09.11.2016
um 08:56 Uhr

München (Reuters) - Der Zulieferer Schaeffler will durch höheren Absatz von Teilen für Elektro- und Hybridautos künftig etwas kräftiger wachsen und so Schwächen in der Industriesparte ausgleichen.

Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz währungsbereinigt jedes Jahr um vier bis sechs Prozent steigen, kündigte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Mittwoch an. Für 2016 sind drei bis fünf Prozent Plus angekündigt. Die operative Rendite (Ebit-Marge) soll auch künftig zwischen zwölf und 13 Prozent liegen. Schaeffler wolle langfristig profitabel wachsen, sagte Rosenfeld. Weil im Industriegeschäft der Markt nicht vom Fleck kommt, und die Preise sinken, ist "eine zweite Welle von Kostensenkung" samt Stellenabbau geplant.

Schaeffler setze bei seiner künftigen Strategie auf umweltfreundliche Antriebe und neue Formen der Mobilität, erläuterte der Vorstandschef. Die genaue Entwicklung der Elektromobilität sei allerdings schwer vorherzusagen. Im Jahr 2030 könnten zehn Prozent aller produzierten Fahrzeuge weltweit reine E-Autos sein, möglicherweise auch 30 Prozent. Gemeinsam mit Hybridfahrzeugen könne der Anteil zwischen knapp 50 und 70 Prozent liegen. Für den Zulieferer ergäben sich vor allem bei Hybridfahrzeugen mit ihren zweierlei Antriebsarten Absatzchancen, bei reinen E-Autos seien sie geringer. Laut Rosenfeld befinden sich derzeit in einem Pkw im Schnitt für rund 110 Euro Produkte von Schaeffler. Vor allem Motor, Getriebe und Fahrwerk seien relevant. Um das Geschäft mit der E-Mobilität voranzubringen, will der Konzern bis 2020 hier weitere 500 Millionen Euro investieren; die Zahl der Mitarbeiter in diesem Bereich - derzeit rund 1200 - soll sich verdoppeln.

Im Industriegeschäft, wo der Markt schwächelt, viele chinesische Hersteller für starken Wettbewerb sorgen und die Preise verfallen, will Rosenfeld den Sparkurs verschärfen. Der Umsatz ging hier im ersten Halbjahr um fünf Prozent zurück, die Rendite sank auf 7,8 Prozent. "Wir wollen zehn bis elf Prozent Marge erreichen", sagte der Vorstandsvorsitzende. Das gehe nur, wenn dem ersten Jobabbauprogramm ein zweites folge. Details nannte er nicht. Die Verhandlungen dazu liefen noch. Eigentlich war für die Industriesparte eine Zielmarge von 13 Prozent ausgegeben.

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