Reuters

Insider - Wacker prüft Siltronic-Verkauf nach China

02.12.2016
um 17:26 Uhr

München (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie lotet Insidern zufolge den Verkauf von Anteilen an seiner Wafer-Tochter Siltronic nach China aus.

Man sei in frühen Gesprächen mit chinesischen Firmen, sagten drei mit der Situation vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Dazu gehöre die National Silicon Industry Group (NSIG) aus Shanghai. Bloomberg berichtete, die Gruppe habe sich an Wacker Chemie gewandt und ihr Kaufinteresse bekundet. Ein Sprecher von Wacker Chemie lehnte eine Stellungnahme ab. Er bekräftigte, dass der Konzern mittelfristig den Anteil an Siltronic von zuletzt knapp 58 Prozent auf eine Minderheit reduzieren wolle. Bei NSIG war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Zu den Hindernissen, vor denen der Deal steht, zählt laut Bloomberg, dass die chinesische Firma keinen Aufschlag auf den aktuellen Marktwert zahlen wolle. An der Börse kamen die Nachrichten über einen möglichen Anteilsverkauf nach China nicht besonders gut an: Die Aktie von Siltronic lag am Nachmittag gut vier Prozent im Minus, die von Wacker Chemie knapp ein Prozent.

Siltronic ist nach eigenen Angaben der weltweit drittgrößte Hersteller von hauchdünnen Siliziumscheiben (Wafer) für die Halbleiterindustrie, die in Smartphones, Computern oder Autos zum Einsatz kommen. Das Unternehmen produziert an Standorten in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten und beschäftigt insgesamt knapp 3800 Mitarbeiter. Wacker Chemie brachte Siltronic im Sommer 2015 an die Börse und hält seither nur noch knapp 58 Prozent der Anteile. Mit Blick auf die beabsichtigte Reduzierung betonte Wacker-Chemie-Chef Rudolf Staudigl im Frühjahr bei der Bilanzpressekonferenz, man werde die Anteile "mit Sicherheit nicht unter Wert verkaufen".

Wacker Chemie AG

WKN WCH888 ISIN DE000WCH8881