Reuters

Bund und Versorger wollen Atommüll-Transporte auch nach Bayern

19.06.2015
um 13:01 Uhr
Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung und die vier Atomkonzerne haben sich nach jahrelangem Ringen auf vier Zwischenlager für bislang im Ausland gelagerten radioaktiven Müll verständigt. Danach sollen die Abfälle in Castor-Behältern an den AKW-Standorten Brokdorf, Philippsburg, Biblis und Isar in Bayern gebracht werden, wie es in einem Konzept von Bund und Versorgern heißt, das am Freitag veröffentlicht wurde. Es geht dabei um 26 Castoren, die mit Müll aus Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und Großbritannien ab 2017 zurückgeholt werden müssen. Da das ursprünglich vorgesehen Zwischenlager Gorleben inzwischen im Atomgesetz ausgeschlossen wurde, hatte es ein Feilschen um neue Standorte gegeben. Vor allem Landesregierungen mit Grünen-Beteiligung hatten darauf gedrängt, dass Bayern als größter Atommüllproduzent ebenfalls Abfälle zurücknehmen müsse.Die Atomkonzerne E.ON, RWE Vattenfall und EnBW wollen nun ihre Klage gegen das Atomgesetz und den dort verankerten Ausschluss Gorlebens ruhen lassen. Allerdings macht die Vereinbarung auch deutlich, dass es ungelöste Fragen gibt: So stehe sie unter dem Vorbehalt, dass eine "wirtschaftlich akzeptable sowie nach Aktienrecht vertretbare Lösung gefunden und rechtssicher implementiert wird". Die Konzerne argumentieren, dass für sie Gorleben eine günstige Lösung gewesen wäre und sie Mehrkosten nicht allein tragen könnten.

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

WKN 522000 ISIN DE0005220008

RWE AG

WKN 703712 ISIN DE0007037129