Reuters

Autozulieferer Norma sieht in China weiter hohes Wachstum

05.08.2015
um 11:56 Uhr
Frankfurt (Reuters) - Den Auto- und Industriezulieferer Norma macht der schwächelnde Automobilmarkt in China nicht bange. "Das merken wir natürlich auch. Aber wir erwarten weiter ein prozentual zweistelliges Wachstum", sagte Vorstandschef Werner Deggim am Mittwoch zu Reuters. In der Region Asien-Pazifik, die im Wesentlichen vom China-Geschäft getragen wird, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 25 Prozent und damit noch deutlicher als im ersten Quartal allein. Der Konzern, der mit seinen High-Tech-Verbindungen in Motoren für einen geringeren Kraftstoffverbrauch sorgt, profitiert dabei von strengeren Emissionsvorschriften in China. Außerdem beliefert Norma nicht nur Premium-Autobauer wie VW und BMW, die von der Nachfrageschwäche besonders betroffen sind. "Wir bekommen immer mehr lokale Kunden", betonte Deggim.In Asien macht Norma allerdings nur acht Prozent seines Konzernumsatzes - den Hauptteil ihres Geschäfts erzielen die Hessen je etwa zur Hälfte in Europa und den USA. Insgesamt steigerte der Konzern aus Maintal bei Frankfurt den Umsatz im ersten Halbjahr um knapp 30 Prozent auf 454 Millionen Euro. Hauptgründe dafür waren positive Währungseffekte und die Übernahme der US-Wassermanagementfirma National Diversified Sales (NDS) im Oktober. In Europa, wo der Umsatz wegen der mauen Konjunktur nur gut ein Prozent zulegte, erwartet Deggim eine Erholung im zweiten Halbjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) sprang um knapp 30 Prozent auf 81,4 Millionen Euro. Die Ebita-Marge lag bei 17,9 Prozent und damit über der für das Gesamtjahr angepeilten Marke von 17 Prozent. Mit den Zahlen übertraf Norma die Erwartungen der Analysten[ID:nL5N10B420]. Dementsprechend legten die Norma-Aktien um fast fünf Prozent zu und gehörten zu den größten Gewinnern im MDax. "Wir sind mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2015 voll zufrieden", sagte Deggim und bekräftigte die Prognosen für 2015.Die durch die Übernahme hochgeschnellte Nettoverschuldung - 373 Millionen Euro Ende Juni - werde man weiter schrittweise zurückführen, erläuterte der neue Finanzchef Michael Schneider. Diese Aussage gelte aber ohne Zukäufe, betonte Vorstandschef Deggim. "Wir sind ständig in Gesprächen über Akquisitionen, das gehört zu unserem Geschäftsmodell. Wir schauen uns in allen Segmenten und allen Regionen um."

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

NORMA Group SE

WKN A1H8BV ISIN DE000A1H8BV3

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039