Reuters

Tesla will Wogen um neue Zulieferer-Tochter Grohmann glätten

05.05.2017
um 07:26 Uhr

Frankfurt/Berlin, (Reuters) - Der US-Elektroautopionier Tesla versucht einen drohenden Zulieferer-Streit mit deutschen Autobauern zu verhindern.

Man sei bereits seit Wochen mit allen Kunden des kürzlich übernommenen Maschinenbauers Grohmann in Kontakt über die Pläne, sich künftig auf Tesla-Projekte zu konzentrierten, teilte das kalifornische Unternehmen am Donnerstag mit. Tesla sei auf dem Weg, mit allen Betroffenen individuelle Lösungen zu finden. Zuvor hatten BMW und Volkswagen, die bisher zu den wichtigsten Abnehmern der auf Anlagen zur automatisierten Fertigung spezialisierten Firma aus der Eifel gehören, pikiert darauf reagiert, dass Grohmann künftig nur noch für Tesla arbeiten soll, und zunächst auf die Einhaltung von Verträgen gepocht. Daimler, ebenfalls Grohmann-Kunde, wollte sich nicht dazu äußern.

Die "WirtschaftsWoche" berichtete, Grohmann habe die Arbeit für seine deutschen Kunden eingestellt, ohne diese darüber in Kenntnis zu setzen. Die Arbeitsbelastung durch neue Projekte sei so groß, dass seit einigen Wochen nur noch für Tesla gearbeitet werde, zitierte das Magazin Betriebsratschef Uwe Herzig. Das Unternehmen werde sich in den kommenden Monaten auf Arbeiten für das neue Tesla-Auto Model 3 konzentrieren. Tesla hatte Grohmann im vergangenen Jahr übernommen und will den Anlagenbauer zu einem Zentrum für automatisierte Fertigung ausbauen. Er entwickelt und vertreibt Anlagen, die Tesla für den Wandel zu einem Massenhersteller dringend benötigt. Im Streit mit Tesla über den neuen Kurs war Firmenchef Klaus Grohmann abgetreten.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Tesla Inc.

WKN A1CX3T ISIN US88160R1014

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039