Reuters

Insider - USA erwägen Laptop-Verbot auch für Flüge aus Europa

11.05.2017
um 11:31 Uhr

Washington/Frankfurt (Reuters) - Flugreisende aus Europa müssen Insidern zufolge wahrscheinlich bald auf Strecken in die USA auf ihren Laptop verzichten.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump dürfte das Verbot von Notebooks und Tablets an Bord von Passagiermaschinen auf einige europäische Länder ausweiten, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen zu Reuters. Es werde erwarte, dass das US-Heimatschutzministeriums (DHS) die Regeln für die Mitnahme solcher elektronischen Geräte entsprechende ändere. Einen Termin dafür nannten sie nicht.

Ein DHS-Sprecher sagte, Minister John Kelly habe noch keine Entscheidung getroffen. Er sollte noch am Donnerstag einem Senatsausschuss hinter verschlossenen Türen Bericht über Gefahren im Flugverkehr erstatten. Die USA und Großbritannien hatten im März das Mitführen von Laptops im Handgepäck für mehrere Flughäfen in muslimischen Staaten erlassen und dies mit einer Terrordrohung begründet.

Deutsche Flughäfen warnen vor großem Aufwand und massiven Verspätungen. Es sei nicht klar, wie das Verbot umgesetzt werden solle, sagte ein Verantwortlicher eines großen deutschen Airports. Etwa sei etwa ungeklärt, wie mit einem Laptop, der erst bei den Sicherheitskontrollen in einem Rucksack entdeckt werde, verfahren werden solle. Da das Gepäck dann meistens schon aufgegeben und unterwegs zum Flugzeug sei, müsse man sich andere Lösungen überlegen. Auf jeden Fall benötigten die Flughäfen Zeit zur Vorbereitung. Eine sofortige Änderung sei unmöglich.

Von einer Ausweitung des Verbots wären den Insider-Informationen zufolge nun auch amerikanische und europäische Fluggesellschaften betroffen. Die Verbindungen von Europa nach Nordamerika sind eine der lukrativsten Routen für die Lufthansa, da dort viele Geschäftsleute mit teuren Business-Class-Tickets unterwegs sind. Manager und Vertriebsleute arbeiten häufig an Bord und wären von einem Laptop-Verbot stark betroffen. Die Kranich-Fluglinie betreibt auf den Strecken ein Joint Venture mit dem US-Partner United Airlines und Air Canada.

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