Reuters

Umweltministerin will Asse-Atommüll nicht in Schacht Konrad lagern

12.08.2015
um 15:11 Uhr
Berlin (Reuters) - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat sich gegen einen Transport des Atommülls aus dem maroden Asse-Bergwerk ins Lager Schacht Konrad ausgesprochen. "Mein klarer Wunsch ist, dass wir keine zusätzlichen Mengen in Schacht Konrad einlagern", sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch bei der Vorstellung des nationalen Atom-Entsorgungsprogramms in Berlin. Sie könne zwar nicht garantieren, dass der Schacht in Ostniedersachsen endgültig nicht mehr infrage komme. Ziel sei aber, den Asse-Müll in einem Endlager für hochradioaktiven Müll mit unterzubringen. Dieses steht jedoch frühestens ab 2050 zur Verfügung. Hendricks sagte, man werde zunächst ein Zwischenlager brauchen. In der Asse liegen 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall, die ab 2033 geborgen werden sollen.Bisher existiert in keinem Land der Erde ein Endlager für hochradioaktiven Müll. Die schwach- und mittelradioaktiven Mengen sollen in Schacht Konrad eingelagert werden, das jedoch nicht alle Mengen wird aufnehmen können. Daneben existiert noch Morsleben aus DDR-Zeit, das nach der Sanierung geschlossen wird. Hendricks' Ministerium bezifferte die Kosten für Asse, Morsleben und Schacht Konrad auf rund 15 Milliarden Euro.Das Endlager für hochradioaktiven Abfall wird viel teurer. Dafür existieren noch keine Schätzungen. Die Kosten für AKW-Abriss und Entsorgung müssen die Betreiber E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall tragen. Sie haben dafür Rückstellungen von gut 38 Milliarden Euro gebildet. Alle gelten jedoch im Zuge der Energiewende als angeschlagen. Die Regierung will die Rückstellungen mit einem Gesetzespaket sichern.

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

WKN 522000 ISIN DE0005220008

RWE AG

WKN 703712 ISIN DE0007037129

Valiant Holding AG

WKN 157770 ISIN CH0014786500