Reuters

EU-Antibetrugsbehörde leitet VW-Bericht an Staatsanwaltschaft weiter

01.08.2017
um 16:36 Uhr

Brüssel (Reuters) - Die EU-Antibetrugsbehörde Olaf hat bei ihren Ermittlungen im VW-Abgasskandal offenbar Hinweise auf konkretes Fehlverhalten entdeckt.

Die Brüsseler Behörde leitete ihren Abschlussbericht nach eigenen Angaben zusammen mit juristischen Empfehlungen an die Staatsanwaltschaft Braunschweig weiter. Um welche Empfehlungen es sich dabei handelt, verriet die Behörde am Dienstag nicht. Zugleich seien administrative Empfehlungen an die Europäische Investitionsbank (EIB) gegangen, von der Volkswagen Kredite für die Entwicklung umweltfreundlicher Motoren erhalten hat. Diese seien verbunden mit dem Rat an die EIB, ihre Maßnahmen zur Betrugsabwehr zu überprüfen.

Die EIB hatte nach Bekanntwerden des Abgasskandals vor fast zwei Jahren erklärt, sie prüfe eine Rückforderung von VW-Darlehen. Vor gut einem Jahr teilte die Bank mit, der Wolfsburger Konzern habe 975 Millionen Euro vorzeitig zurückgezahlt. Die EIB hat Volkswagen nach früheren Angaben seit 1990 fast fünf Milliarden Euro an günstigen Krediten gewährt, mit denen unter anderem die Entwicklung sauberer Motoren vorangetrieben werden sollte.

Volkswagen bekräftigte, sämtliche von der Europäischen Union erhaltenen Gelder seien zweckmäßig verwendet worden. Dies gelte auch für die EIB-Kredite. Zu diesem Ergebnis sei auch die Europäische Investitionsbank selbst in einer internen Untersuchung gekommen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig sagte, ihm sei kein Verfahren in dieser Sache bekannt. Die EIB fördert unter anderem Infrastruktur- und Energieprojekte sowie Forschung und Entwicklung von Unternehmen.

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039