Reuters

BER-Flughafen vereinbart mit Imtech Arbeits-Fortsetzung

17.08.2015
um 17:16 Uhr
Berlin (Reuters) - Die Berliner Flughafengesellschaft BER hat mit der zahlungsunfähigen Bautechnik-Firma Imtech eine Fortsetzung ihre Arbeiten am geplanten Hauptstadtflughafen vereinbart. Mit Zustimmung des Insolvenzverwalters verpflichte sich Imtech, die bestellten Leistungen zu liefern, teilte die Flughafengesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Projektausschusses des Aufsichtsrats mit. Zahlungen für die Arbeiten würden auf ein vom Insolvenzverwalter eingerichtetes Sonderkonto fließen. "Die Kontinuität der Bauarbeiten ist damit gewährleistet", sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld. Offen ist jedoch nach wie vor, ob der zuletzt geplante Eröffnungstermin Ende 2017 noch gehalten werden kann. Nach der Imtech-Pleite hatte Mühlenfeld eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die dies prüfen soll.Das Krisenprojekt Hauptstadtflughafen leidet seit Jahren unter Verzögerungen und Korruptionsvorwürfen. So hatte die Flughafengesellschaft am Wochenende angekündigt, sie werde nachträgliche Zahlungen an mehrere Unternehmen noch einmal prüfen. Ziel sei es auszuschließen, dass die Firmen, darunter Siemens, Bosch und die Telekom-Tochter T-Systems, zuviel Geld für ihre Leistungen erhalten hätten, hatte ein Sprecher gesagt. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) hat die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) und Siemens vorige Woche bei der Staatsanwaltschaft Cottbus auch Strafanzeige wegen möglichen Abrechnungsbetrugs erstattet. Das habe eine Behördensprecherin bestätigt. Es gehe um einen Betrag von 1,9 Millionen Euro. Abrechnungen von Siemens im Zeitraum 2013 bis Juli 2014 würden geprüft. Auf Reuters-Anfragen reagierte die Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag nicht.

Deutsche Lufthansa AG

WKN 823212 ISIN DE0008232125

Deutsche Telekom AG

WKN 555750 ISIN DE0005557508

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101