Reuters

Thyssenkrupp setzt auf Geschäft mit Autoindustrie

06.09.2017
um 12:41 Uhr

Essen (Reuters) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp will sein Geschäft mit Komponenten für die Automobilindustrie in den kommenden Jahren weiter ausbauen.

"Das ist für uns ganz klar eine Wachstumsmaschine", sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger am Dienstagabend vor Journalisten in Essen. Im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende September) habe die Sparte ihren Umsatz um rund zehn Prozent gesteigert. Sie müsse aber noch profitabler werden. "Die Zielmarge liegt bei sechs bis acht Prozent", bekräftigte der Manager. Derzeit betrage sie knapp fünf Prozent. Er wollte sich nicht festlegen, bis wann sein Unternehmen die Zielmarge erreichen will.

Erstmals seit zehn Jahren nimmt der Konzern auch wieder an der Automesse IAA teil, die Mitte September in Frankfurt ihre Tore öffnet. Noch vor einigen Jahren stand das Geschäft mit Teilen wie Lenkungen, Dämpfer, Kurbelwellen und Stabilisatoren bei den Essenern auf der Abschussliste, ehe Hiesinger einen Strategieschwenk einleitete. Mit rund zehn Milliarden Euro erzielt Thyssenkrupp mit der Automobilindustrie ein Viertel des Umsatzes. Auch die Hälfte der Stahlproduktion von jährlich rund zwölf Millionen Tonnen setzt Thyssenkrupp in der Automobilindustrie ab. Der Konzern bedient gleich drei Bereiche: Karosserie, Antrieb und Fahrwerk.

Thyssenkrupp wolle auch von dem Trend zur Elektromobilität profitieren, sagte Hiesinger. In die Batterieproduktion wolle das Unternehmen zwar nicht einsteigen. Der Konzern stellt jedoch Anlagen her, die dafür gebraucht werden. "Wir werden uns ganz klar auf das Thema Fertigungstechnologie konzentrieren." Der Manager sprach sich gegen ein Verbot des Verbrennungsmotors aus. "Was von vielen Politikern unterschätzt wird, sind die sofortigen finanziellen Auswirkungen auf die Unternehmen. Es würde bei vielen Unternehmen am Tag der Entscheidung zu enormen Wertberichtigungen führen." Viele Investitionen in Fabriken oder die Entwicklung von Produkten seien auf zehn, 20, oder 30 Jahre ausgelegt. Diese würden dann nicht mehr oder nicht mehr so lange benötigt - massive Abschreibungen seien die Folge.

BAY.MOTOREN WERKE AG ST

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Ford Motor Company

WKN 502391 ISIN US3453708600

MERCEDES-BENZ GRP NA O.N.

WKN 710000 ISIN DE0007100000

THYSSENKRUPP AG O.N.

WKN 750000 ISIN DE0007500001

VOLKSWAGEN AG VZO O.N.

WKN 766403 ISIN DE0007664039