Reuters

AstraZeneca knüpft nach Studie Hoffnungen an Lungenkrebs-Mittel

10.09.2017
um 11:46 Uhr

Madrid (Reuters) - Wenige Wochen nach einem herben Rückschlag in der Medikamentenentwicklung schöpft AstraZeneca dank einer aktuellen Krebsmittel-Studie neue Hoffnung.

Eine breit angelegte klinische Untersuchung mit der Immuntherapie Imfinzi gegen bestimmte Formen von Lungenkrebs habe ermutigende Ergebnisse geliefert, teilte der britische Pharmakonzern mit. Mit der Infusion behandelte Patienten lebten demnach im Schnitt gut elf Monate länger als Patienten, die ein Placebo bekamen. AstraZeneca-Chef Pascal Soriot sagte am Samstag auf einem Onkologen-Kongress in Madrid, laut Experten könnte das Medikament bisher gängige Behandlungsmethoden ablösen.

Soriot erklärte weiter, die Therapie mit Imfinzi sei für ein frühes Stadium von Lungenkrebs konzipiert. Damit unterscheide sich sein Konzern von der Konkurrenz, die zuletzt mehr Fortschritte bei der Behandlung von fortgeschrittenen Tumoren gemacht habe. In dem frühen Ansatz sieht der Unternehmenschef eine große Chancen für AstraZeneca. Schließlich dürfte durch verstärkte Vorsorgeuntersuchungen bei immer mehr Menschen Lungenkrebs im Anfangsstadium diagnostiziert werden, so Soriot.

AstraZeneca hatte zuletzt in der Arzneimittelentwicklung eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Das Ergebnis einer Großstudie deutete darauf hin, dass eine bestimmte Immuntherapie Lungenkrebs-Patienten doch nicht helfen kann. Das nun erfolgreich getestete Mittel Imfinzi könnte dem Unternehmen nach Schätzungen von Analysten jährliche Umsätze von rund zwei Milliarden Dollar bescheren. Den Experten zufolge haben die Briten in dem speziellen Anwendungsbereich zudem gegenüber Rivalen einen Vorsprung von zwei bis drei Jahren.

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292

Bristol-Myers Squibb Co.

WKN 850501 ISIN US1101221083

Merck & Co. Inc.

WKN A0YD8Q ISIN US58933Y1055