Reuters

Achleitner bleibt Deutschlands bestbezahlter Aufsichtsrat

05.10.2017
um 15:01 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Deutsche-Bank-Chefkontrolleur Paul Achleitner bleibt der mit Abstand am besten bezahlte Aufsichtrat bei einem großen Börsenunternehmen in Deutschland.

Wie aus einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervorgeht, verwies der Österreicher 2016 mit 800.000 Euro BMW-Chefaufseher Norbert Reithofer und SiemensAufsichtsratschef Gerhard Cromme auf die Plätze. Allerdings musste Achleitner, der außer bei der Deutschen Bank auch in den Aufsichtsräten von Daimler und Bayer sitzt, für sein Geld auch mehr arbeiten als viele andere Kontrolleure - insgesamt nahm er alleine bei dem zuletzt immer wieder von Krisen gebeutelten Institut an 82 Sitzungen des gesamten Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse teil und fehlte so gut wie nie.

Achleitners Frau, die Wirtschaftsprofessorin Ann-Kristin Achleitner, kam als Aufsichtsrätin bei Linde, der Deutschen Börse und der Münchener Rück zwar nicht auf das Salär ihres Mannes. Die DSW-Studie führt sie jedoch unter den einflussreichsten Aufsichtsräten der Republik mittlerweile auf Platz 11. In dieser Rangliste, bei der unter anderem die Anzahl der Mandate eine Rolle spielt, kommt Paul Achleitner auf Platz fünf.

Ganz oben steht hier Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner, der bei drei der 30 Dax-Unternehmen das Kontrollgremium leitet: bei der Deutschen Telekom, beim Energieriesen E.ON und bei ThyssenKrupp. Auf Platz zwei steht mit dem früheren Allianz-Vorstandschef Michael Diekmann ein langjähriger Weggefährte der Achleitners, der sich mit ihnen und Joachim Faber, dem Aufsichtsratschef der Deutschen Börse, in München ein Büro teilt. Diekmann ist nicht nur oberster Kontrolleur der Allianz, sondern sitzt auch bei Siemens, BASF und dem Medizinkonzern Fresenius im Kontrollrat.

Insgesamt lassen sich die 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen laut DSW ihre zusammen fast 500 Aufsichtsräte 83,4 Millionen Euro kosten. Ein einfaches Aufsichtsratsmitglied, das keine Zusatzentlohnung etwa für eine Ausschuss-Tätigkeit erhält, verdient besonders gut bei Fresenius: nämlich 250.000 Euro. Mit dem schmalsten Salär müssen Aufsichtsräte beim Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck auskommen: sie erhalten 50.000 Euro im Jahr.

Frauen sind zwar weiterhin deutlich in der Unterzahl in deutschen Aufsichtsräten, allerdings steigt ihr Anteil seit Jahren kontiunierlich auf mittlerweile fast 32 Prozent. Geht es um die einflussreichen Spitzenposten, sieht es allerdings nach wie vor eher mau aus für das weibliche Geschlecht: Bis dato ist Simone Bagel-Trah, die Chefin des Henkel-Kontrollgremiums, die einzige Frau an der Spitze eines Dax-Aufsichtsrats.

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

Bayer AG

WKN BAY001 ISIN DE000BAY0017

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008

Deutsche Börse AG

WKN 581005 ISIN DE0005810055

Deutsche Telekom AG

WKN 555750 ISIN DE0005557508

Fresenius SE & Co. KGaA

WKN 578560 ISIN DE0005785604

Henkel AG & Co. KGaA

WKN 604843 ISIN DE0006048432

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Merck KGaA

WKN 659990 ISIN DE0006599905

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München

WKN 843002 ISIN DE0008430026

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001