Reuters

Umfrage - Viele Dieselbesitzer würden Nachrüstung mitbezahlen

26.10.2017
um 17:36 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Aus Angst vor Fahrverboten in Städten würde fast jeder zweite Dieselbesitzer Geld in eine Nachrüstung des eigenen Pkw stecken.

Wie aus der am Donnerstag veröffentlichten neuesten Umfrage des Branchendienstleisters Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hervorging, waren 46 Prozent der Befragten dazu bereit. "Hauptgrund ist das Umgehen von Fahrverboten, dicht gefolgt vom Wunsch, das liebgewonnene Auto behalten zu können", hieß es dazu. An dritter Stelle nannten die Zahlungsbereiten als Grund die Sorge, der Wiederverkaufswert ihres Autos könne sinken.

Um Fahrverbote in Großstädten zu vermeiden, hatten die deutschen Autobauer auf dem Diesel-Gipfel im August eine Nachrüstung von älteren Diesel-Pkw auf eigene Kosten zugesagt. Bisher sind sie jedoch nur zu einem Software-Update bereit, auch wenn das die luftbelastenden Stickoxid-Werte nur begrenzt senken kann. Eine Aufrüstung der Motoren um Harnstoff-Tanks, die zum besseren Reinigen der Abgase gebraucht würden, lehnt die Industrie ab, weil das zu teuer sei und bei bestimmten Modellen technisch nicht möglich sei.

Die Autoindustrie verteidigt den Diesel mit dem Argument, aktuelle Neuwagen mit dem neuesten Standard Euro-6 seien viel sauberer. Doch das kann offenbar die Unsicherheit der Autokäufer nicht vertreiben. Denn nach wie vor ist offen, ob es zu Diesel-Fahrverboten in Städten wie Stuttgart oder München kommt. Die Bereitschaft, sich einen Diesel-Pkw zuzulegen, liege derzeit nur bei 14 Prozent der Befragten, erklärten die DAT-Experten. Sollten die Fahrverbote vom Tisch sein, wäre ein Drittel der Kunden wieder an Dieselwagen interessiert. Klarheit darüber wird aber erst Anfang nächsten Jahres herrschen, wenn das Bundesverwaltungsgericht über Klagen zu Fahrverboten höchstrichterlich entschieden hat.

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