Reuters

Union will Verkäufe von Versicherungsbeständen regulieren

09.11.2017
um 16:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Unionsfraktion im Bundestag will den Verkauf von nicht mehr rentablen Versicherungsbeständen von einem Unternehmen zum anderen nicht mehr tatenlos hinnehmen.

"Das werden wir in dieser Wahlperiode zu einem Regulierungsthema machen", kündigte Vize-Fraktionschef Ralph Brinkhaus am Donnerstag an. Wer einen Vertrag bei einem Versicherer abgeschlossen habe, verlasse sich - gerade bei Lebensversicherungen - auf eine lange, teils lebenslange Bindung. Daher gehe es hier um das Vertrauen der Verbraucher.

Brinkhaus reagierte damit auf Pläne mehrerer Unternehmen, das Neugeschäft mit klassischen Lebensversicherungs-Policen einzustellen und die Bestände an professionelle Abwickler zu verkaufen - im Branchenjargon "Run-Offs" genannt. Ein halbes Dutzend kleinerer Bestände hat bereits den Besitzer gewechselt, aber auch Branchenriesen wie Ergo und Generali Deutschland tragen sich mit solchen Plänen. Denn die lebenslangen Garantien belasten die Versicherer wegen der hohen Kapitalanforderungen. "Wir stellen leider fest, dass verstärkt Run-Offs diskutiert werden: Was etwa im Bereich Lebensversicherungen nicht mehr genügend Rendite bringt, soll abgestoßen werden", beschrieb Brinkhaus die Entwicklung.

"Wir werden uns sehr genau anschauen, welche Nachteile das möglicherweise für die Verbraucherinnen und Verbraucher mit sich bringt", kündigte er an. Das sei auch ein Fall für die Finanzaufsicht BaFin. "Wir gehen davon aus, dass die BaFin sich im Rahmen ihrer Aufsicht die Fälle sehr genau anschaut", sagte der CDU-Politiker. "Auch wenn es nur einzelne Versicherer sind, schadet dieses Verhalten doch der Branche insgesamt." Fast nirgends sei das Vertrauen der Verbraucher so wichtig wie beim Abschluss einer Lebensversicherung.

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