Reuters

Disney vertraut im Wettbewerb mit Netflix auf "Star Wars"

10.11.2017
um 12:16 Uhr

Los Angeles (Reuters) - Der Unterhaltungskonzern Walt Disney setzt im Wettbewerb mit Netflix auf die bewährte Macht der "Stars Wars"-Saga.

Firmenchef Bob Iger kündigte am Donnerstagabend eine weitere "Star Wars"-Trilogie an, die unter Leitung des Regisseurs Rian Johnson entstehen soll. Zudem soll eine neue Serie die Abenteuer von Han Solo und Luke Skywalker zum Thema haben, die extra für den firmeneigenen Streamingdienst entwickelt wird, der 2019 an den Start geht. Dieser soll laut Iger deutlich günstiger als Netflix sein, für dessen Angebot in Deutschland pro Monat mindestens 7,99 Euro fällig werden. Zu Weihnachten kommt zunächst einmal die achte Episode der Star-Wars-Reihe "Die letzten Jedi" in Deutschland in die Kinos. Der Vorgänger "Das Erwachen der Macht" hatte Disney damals ein Rekordquartal beschert.

Zu dem Unterhaltungskonzern gehören neben der Kinosparte noch Freizeitparks sowie das Kabelgeschäft mit den Disney-Fernsehkanälen, sowie dem Sportsender ESPN und dem Fernsehkanal ABC. Vor allem bei ESPN lief es zuletzt nicht rund. Der Sender kämpft mit sinkenden Abonnentenzahlen und geringeren Werbeeinnahmen, weil sich immer mehr Menschen Baseball-, Basketball- und Fußballspiele online statt im Fernsehen anschauen.

Darüber hinaus kämpft Disney mit Rivalen wie Netflix oder Amazon.com, die mit ihren Streamingdiensten den klassischen Kabelfernsehanbietern Konkurrenz machen. Nun will Disney bald in dieses Geschäft einsteigen und beendete deswegen bereits die langjährige Partnerschaft mit Netflix. Im Gegensatz zu dem Streaming-Marktführer fehlt es Disney allerdings an Inhalten, um das Angebot zu füllen. Deswegen soll das Unternehmen laut Medienberichten auch kürzlich Gespräche mit der Film- und Fernsehfirma Fox über einen Zusammenschluss geführt haben.

MEDIENBERATER - FOX UND DISNEY ZUSAMMEN WÄRE BEACHTLICH

Für den Zuschauer würde dies bedeuten, dass ihnen die "Simpsons" und "Avatar" aber auch "Die Schöne und das Biest" sowie "Star Wars" und die Marvel-Filme von einer Hand offeriert würden. "Das wäre beachtlich", sagte Medieninvestor und -berater Bruce Tuchman. Derzeit sollen die Verhandlungen auf Eis liegen, können aber wohl jederzeit wieder aufgenommen worden. Disney und Fox halten jeweils auch ein Viertel an der US-Streaming-Plattform Hulu, die ebenfalls genutzt werden könnte. Für Netflix entstünde bei einer Fusion also ein ernstzunehmendes Problem. Auch deswegen steckt der Primus, der mit Serien wie "House of Cards" und "Orange is the new Black" weltweit Abonnenten gewonnen hat, immer mehr Geld in eigene Inhalte. Laut dem zuständigen Manager Ted Sarandos sollen allein im kommenden Jahr acht Milliarden Dollar investiert werden.

Im abgelaufenen Quartal ging der Konzernumsatz von Walt Disney um 2,7 Prozent auf 12,78 Milliarden Dollar zurück. Der Gewinn hielt sich nahezu stabil bei 1,75 Milliarden Dollar.

Amazon.com Inc.

WKN 906866 ISIN US0231351067

Netflix Inc.

WKN 552484 ISIN US64110L1061

The Walt Disney Co.

WKN 855686 ISIN US2546871060

TWENTY-FIRST CENT. FOX A

WKN A1WZP6 ISIN US90130A1016