Reuters

Umbau drückt Gewinn von Ikea Group trotz steigender Umsätze

28.11.2017
um 11:46 Uhr

Stockholm (Reuters) - Der Ausbau neuer Vertriebskanäle und die Auslagerung von Tochtergesellschaften haben das Ergebnis der Ikea Group deutlich nach unten gedrückt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte der größte Franchisepartner des schwedischen Möbelhauskonzerns nur noch einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro nach 4,2 Milliarden im Vorjahr, wie die Ikea Group am Dienstag mitteilte. Dies gehe vor allem auf den Verkauf von Töchterfirmen etwa zur Produktentwicklung und Produktion an Markeninhaber Inter Ikea zurück. Zugleich habe der Wachstumskurs und der Ausbau neuer Vertriebswege die Kosten nach oben geschraubt. Zur Ikea Group gehören 355 der weltweit 403 Ikea-Läden. Die Franchisepartner müssen drei Prozent ihres Jahresumsatzes an Inter Ikea zahlen.

Angesichts der wachsenden Marktmacht von Online-Händlern wie Amazon baut Ikea sein Internetgeschäft aus und testet als Alternative zu seinen blau-gelben Einkaufszentren am Stadtrand, kleinere Läden in Innenstädten. Die ersten Läden in Innenstädten, die die gesamten Produktpalette zeigen, sollen voraussichtlich 2019 und 2020 in Greenwich und Kopenhagen eröffnen, kündigte Konzernchef Jesper Brodin an, der im September an die Spitze aufgerückt ist. Zuletzt ist der Gesamtumsatz mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 36,3 Milliarden Euro langsamer gewachsen als in den Jahren zuvor. Fast 30 Prozent legten dagegen die Online-Verkäufe zu, wie Ikea bereits im Oktober mitgeteilt hatte. Mit rund fünf Prozent machen die Internet-Bestellungen aber immer noch nur einen Bruchteil des Geschäfts aus.

In Deutschland kletterten die Einnahmen, unter anderem dank dreier neu eröffneter Läden, um 2,4 Prozent auf knapp 4,9 Milliarden Euro. Zudem gaben die Kunden mit 92 Euro im Durchschnitt etwas mehr pro Einkauf aus als im Vorjahr, teilte Ikea Deutschland weiter mit.

Amazon.com Inc.

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