Reuters

Australische Börse setzt künftig auf Blockchain-Technologie

07.12.2017
um 14:16 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Als einer der weltweit ersten, großen Börsenbetreiber will der australische ASX-Konzern künftig Wertpapiere über die Blockchain abwickeln.

Ziel der neuen Technologie sei, Transaktionen zu vereinfachen und Kosten für Kunden zu senken, sagte ASX-Chef Dominic Stevens am Donnerstag. Voraussichtlich im März 2018 werde die ASX einen Plan vorlegen, wie und wann das bisherige Abwicklungssystem Chess abgelöst werden könne von der sogenannten Distributed Ledger Technology (DLT), die auch als Blockchain bekannt ist.

In dieser Technologie, auf der Kryptowährungen wie Bitcoin basieren, werden anonym sämtliche Informationen verschlüsselt gespeichert. Jeder Nutzer verwaltet eine Kopie der Datenbank, wodurch Manipulationen nach Meinung von Experten praktisch unmöglich sind. Das System Blockchain ist aber noch relativ neu, es fehlen etwa verbindliche gesetzliche Rahmenbedingungen. Unklar ist beispielsweise, wer bei Fehlern bei der Eingabe oder der Programmierung der Blockchain haftet.

Die ASX testete die Technologie nach eigenen Angaben zwei Jahre lang. Im Januar 2016 übernahm sie einen Minderheitsanteil am US-Blockchain-Entwickler Digital Asset, der unter anderem von den Banken Goldman Sachs und JP Morgan sowie der Deutschen Börse Geld eingesammelt hat.

Weltweit experimentieren zahlreiche Banken, Versicherer und Unternehmen mit der Blockchain. So arbeiten etwa die Deutsche Bank und die Commerzbank mit anderen Banken zusammen, um die Technologie bei der Handelsfinanzierung einzusetzen. Ziel ist, Geschäfte schneller abzuwickeln und den Papierkram zu reduzieren.

COMMERZBANK AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank Aktiengesellschaft

WKN 514000 ISIN DE0005140008

DEUTSCHE BOERSE NA O.N.

WKN 581005 ISIN DE0005810055

Goldman Sachs Group

WKN 920332 ISIN US38141G1040

JPMorgan Chase & Co

WKN 850628 ISIN US46625H1005