Reuters

EU-Kommission greift nach VW-Skandal bei Auto-Ämtern durch

07.12.2017
um 16:06 Uhr

Brüssel (Reuters) - Als Folge des Volkswagen-Dieselskandals darf die EU-Kommission den Auto-Zulassungsbehörden der Mitgliedsländer und den Konzernen genauer auf die Finger schauen.

Unterhändler von Kommission, Parlament und EU-Rat hätten sich auf eine Verschärfung der Aufsicht in dem Bereich geeinigt, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. Gleichzeitig baut die Brüsseler Behörde auch ihre Durchgriffsmöglichkeiten auf den EU-Märkten aus - auf Kosten von nationalen Aufsichtsämtern wie dem deutschen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Neu dürfe die Kommission etwa EU-weit Autos zurückrufen, die Wägen selbst überprüfen und den Herstellern bei Verstößen eine Strafe von bis zu 30.000 Euro pro Auto aufbrummen.

Die neuen Regeln, um die zwei Jahre gerungen wurde, sollen 2020 in Kraft treten. Vorher müssen aber noch das EU-Parlament und die Mitgliedsländer formal zustimmen.

Der Dieselbetrug von VW flog vor zwei Jahren auf. Seitdem kamen immer neue Fälle ans Licht von Autokonzernen, die die Abgaswerte ihrer Fahrzeuge mittels Software und anderen Vorrichtungen zumindest schönten - und sich dabei häufig in einer juristischen Grauzone bewegten. Die EU will dem Treiben seit längerem einen Riegel vorschieben und verschärft deshalb Schritt für Schritt die Regeln für die Branche.

Meilenstein sind hierbei die neuen Abgasgrenzwerte, die im November vorgestellt wurden. Demnach müssen neue Fahrzeuge im Jahr 2030 im Schnitt 30 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2) ausstoßen, als sie es 2021 noch dürfen. Die deutsche Autoindustrie, die wie kaum eine andere auf große und PS-starke Fahrzeuge setzt, übte umgehend Kritik.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Porsche Automobil Holding SE

WKN PAH003 ISIN DE000PAH0038

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039