Reuters

Österreich führt mit allen Beteiligten Gespräche über Fluglinie Niki

10.01.2018
um 12:31 Uhr

Wien (Reuters) - Österreich führt rund um den Streit über ein Insolvenzverfahren der Air-Berlin-Tochter Niki Gespräche mit allen Beteiligten.

"Ja, wir sind in Gesprächen mit den unterschiedlichen Akteuren, aber bevor wir uns hier medial äußern, werden wir sicherlich diese Gespräche noch vertiefen", sagte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch.

Trotz des schwelenden Rechtsstreits hält der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG an einem Kauf des österreichischen Ferienfliegers fest. Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther will den Verkaufsprozess jedenfalls weiter vorantreiben.

Niki hatte gegen die Entscheidung des Landgerichts Berlin für Wien statt Berlin als Insolvenzort beim Bundesgerichtshof Beschwerde eingelegt. Zudem werde die Fluglinie bis Ende der Woche einen Antrag auf Eröffnung eines Sekundär-Insolvenzverfahrens in Österreich stellen. Flöther zufolge herrscht Zeitdruck, da die IAG-Billigtochter Vueling zum Weiterbetrieb von Niki bereits 16,5 Millionen Euro bereitgestellt hat und das Geld nur für wenige Wochen reiche. Ob Österreich der Fluglinie möglicherweise mit einem Überbrückungskredit unter die Arme greifen könnte, ist bislang unklar. Die neue österreichische Regierung aus konservativer ÖVP und rechtspopulistischer FPÖ ist erst seit wenigen Wochen im Amt. Die Vorgängerregierung aus SPÖ und ÖVP hatte eine Finanzspritze als Möglichkeit in Betracht gezogen.

Der ursprüngliche Kauf von Niki durch die Lufthansa war an Bedenken der EU-Wettbewerbshüter gescheitert. Die British-Airways-Mutter IAG will wie geplant den Kauf bis Ende Februar für 36,5 Millionen Euro vollziehen.

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