Reuters

Höhere Kosten und US-Steuerreform belasten Google

02.02.2018
um 13:51 Uhr

Bangalore (Reuters) - Google bekommt höhere Kosten für den Wachstumskurs zu spüren.

Zwar durchbrach die Google-Mutter Alphabet im vergangenen Jahr beim Umsatz erstmals die Schallmauer von 100 Milliarden Dollar. Doch brach der Gewinn um gut ein Drittel auf 12,6 Milliarden Dollar ein. Dafür sorgte wie bei anderen US-Unternehmen vor allem eine Sonderbelastung durch die Steuerreform, außerdem eine Milliardenstrafe der EU-Wettbewerbshüter. Die Anleger sorgte aber vor allem, dass das Ergebnis im vierten Quartal wegen gestiegener Marketing-Ausgaben für das Google-Smartphone Pixel 2, die Videoportal-Tochter YouTube und die Speicherdienste schlechter ausfiel als erwartet. Zudem muss der Konzern immer mehr zahlen, damit Google als Suchmaschine etwa auf Apples iPhone und Mozillas Internetbrowser Firefox erste Wahl bleibt. Die Aktie gab nachbörslich rund fünf Prozent nach.

Das florierende Werbegeschäft im Internet trieb den Google-Umsatz kräftig an. Allein im vierten Quartal stieg er überraschend kräftig um knapp ein Viertel auf 32,3 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr legte er um 23 Prozent auf 110,9 Milliarden Dollar zu. Hier profitiert Google wie auch Facebook davon, dass immer mehr Menschen über mobile Geräte wie Smartphones das Internet immer häufiger und stärker nutzen. Doch der aggressive Kurs, um einerseits die eigene Dominanz zu bewahren und andererseits die Geschäfte zur Abwehr von Rivalen wie Amazon auf eine breitere Basis zu stellen, wird immer teurer.

Die Ausgaben stiegen im vierten Quartal binnen Jahresfrist um 27 Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar. Deswegen fiel der bereinigte Gewinn mit 6,8 Milliarden Dollar etwas niedriger aus als am Markt erwartet. Wegen einer 9,9 Milliarden Dollar schweren Sonderbelastung durch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump fiel unter dem Strich sogar ein Verlust an. Beim Jahresergebnis machte sich daneben auch eine Kartellstrafe der Europäischen Union von 2,7 Milliarden Dollar bemerkbar.

Während die Zahlen und vor allem die gestiegenen Ausgaben kurzfristig die Anleger enttäuschten, blickten einige Branchenexperten darüber hinaus. Der Konzern sei auch für künftiges Wachstum gut aufgestellt. "Insgesamt war es ein gutes Quartal", sagte Analyst Ivan Feinseth von Tigress Financial Partners. "Der Umsatz im Anzeigengeschäft geht weiter deutlich nach oben."

Amazon.com Inc.

WKN 906866 ISIN US0231351067

Apple Inc.

WKN 865985 ISIN US0378331005

Meta Platforms Inc.

WKN A1JWVX ISIN US30303M1027