Stuttgart (Reuters) - Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie streben die Verhandlungspartner im Pilotbezirk Baden-Württemberg nach mehreren Wochen bundesweiter Warnstreiks einen Abschluss an.
Die Verhandlungsführer von IG Metall und Arbeitgeberverband Südwestmetall erklärten in Stuttgart, jede Seite habe der anderen dazu mittlerweile Signale zu ernsthaftem Einigungswillen gegeben, sodass eine Einigung am Montag möglich sei. "Wir erwarten von der Arbeitgeberseite hier, dass wir tatsächlich auch die großen Sprünge machen, die erforderlich sind, um zu einem guten Ergebnis zu kommen", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. Eine weitere Eskalation des Tarifkonflikts solle vermieden werden. Kürzere Arbeitszeiten für einzelne Beschäftigte seien nur möglich, wenn die Unternehmen bei anderen zum Ausgleich über die 35-Stunden-Woche hinausgehen könnten, erklärte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf. "Wir sind dazu bereit, auch das ein oder andere Zugeständnis zu machen", ergänzte er.
Die seit November laufenden Verhandlungen gehen damit schon in die sechste Runde. Die IG Metall fordert für die knapp 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche sechs Prozent mehr Lohn über zwölf Monate und ein individuelles Recht auf Arbeitszeitverkürzung. Größter Streitpunkt war zuletzt ein Zuschuss für Beschäftigte, die zur Pflege von Angehörigen oder Kinderbetreuung weniger arbeiten wollen sowie für Schichtarbeiter.