Berlin (Reuters) - Unitymedia rechnet mit weiteren Zusammenschlüssen von Kabelnetzbetreibern.
Angesichts des intensiven Wettbewerbs würde es wirtschaftlich Sinn machen, wenn es weitere Konsolidierungen auf dem europäischen Festland geben würde, sagte Unitymedia-Finanzchef Winfried Rapp am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Anfang Februar hatte der weltweit zweitgrößte Mobilfunker Vodafone erklärt, mit dem Unitymedia-Mutterkonzern Liberty Global dort über den Kauf von Kabelbeteiligungen zu sprechen, wo beide Firmen in den gleichen Märkten tätig sind. Das ist in Deutschland, der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien der Fall.
"Wir haben keine Not. Wir sind für Liberty Global ein erfolgreicher Wachstumsmotor", sagte Rapp. Deutschland ist für Liberty Global nach Großbritannien der zweitgrößte Markt. Im vergangenen Jahr steigerte Unitymedia den Umsatz um vier Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. "Wir sind zuversichtlich, dass wir auch im laufenden Jahr weiterhin gut wachsen."
Ein Zusammenschluss in der Bundesrepublik würde vor allem den Druck auf die Deutsche Telekom erhöhen. Der Verband der Telekom-Rivalen VATM schätzt den Marktanteil der Telekom bei den Breitbandkunden auf 40,1 Prozent. Demnach kommt Vodafone, die 2013 für 10,7 Milliarden Euro inklusive Schulden Kabel Deutschland geschluckt hatten, auf 19,7 Prozent und Unitymedia als Nummer vier auf 10,5 Prozent.
Unitymedia betreibt ein Kabelnetz in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg mit 7,2 Millionen Kunden. Es sei nicht geplant, die Aktivitäten über die drei Bundesländer hinaus zu erweitern, sagte Rapp.