Reuters

Deutsche Reisebranche erwartet starkes Jahr

28.02.2018
um 12:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Höhere Einkommen und stabile Beschäftigung wecken die Reiselust in Deutschland - und dabei sind Griechenland und die Türkei in diesem Jahr besonders begehrte Urlaubsziele.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) erwartet nach einem kräftigen Wachstum von acht Prozent im vergangenen Jahr deshalb erneut ein deutliches Umsatzplus. "Der Auftakt 2018 war vielversprechend", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig am Mittwoch in Frankfurt. Urlauber buchten für diesen Sommer bis zum traditionell stärksten Nachfragemonat Januar 18 Prozent mehr als vor Jahresfrist. "Die Urlaubsnachfrage in Deutschland brummt", stellte die Konsumforschung GfK fest. Die Reiseveranstalter rechneten deshalb für das Gesamtjahr erneut mit einem Zuwachs in mittlerer einstelliger Prozenthöhe rechnen, erklärte Fiebig.

Im vergangenen Jahr gaben Urlauber aus Deutschland gut 91 Milliarden Euro aus, davon 65 Milliarden Euro vor Reiseantritt (plus 8,2 Prozent). Auf die Pauschal- und Paketangebote der Reiseveranstalter entfielen knapp 34 Milliarden Euro, auch das waren acht Prozent mehr und damit ein Sprung wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Allerdings war das auch eine Ausgleichsbewegung zum Flautejahr 2016, als die Reisewirtschaft vor allem wegen der Angst vor Terroranschlägen knapp drei Prozent weniger Erlös hatte.

"Für 2018 sehen wir hier das Comeback der Türkei", sagte Fiebig. 2016 hätte der Anschlag in Istanbul und der Putschversuch gegen die Regierung die Urlauber von dem Land abgeschreckt. Als Folge war vor allem Spanien überlaufen, Reiseziele im Westmittelmeer wurden teurer. Mittlerweile beruhige sich die politische Lage in der Türkei, und die Kunden realisierten das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis wieder. Die Sommerbuchungen für die Türkei verdoppelten sich nach Daten der Konsumforscher GfK gegenüber dem Vorjahr. Doch nach der absoluten Buchungszahl habe das Land noch nicht das Niveau von 2015 erreicht, erklärte GfK-Reiseexpertin Dörte Nordbeck. Hier habe Griechenland die Nase vorn, das ein Buchungsplus von 40 Prozent verzeichne.

Die Politik ist auch der Grund für sinkendes Interesse an den USA, seit Donald Trump Präsident ist. Nach einem Minus von 17 Prozent im vergangenen Jahr, lagen die Buchungen 2018 ein Fünftel unter Vorjahr. "Das hat womöglich mit dem so genannten Trump-Effekt zu tun", sagte Fiebig. Doch das werde sich normalisieren.

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