Reuters

Peugeot baut Produktion in britischem Vauxhall-Werk aus

04.04.2018
um 14:41 Uhr

Luton (Reuters) - Der französische Autobauer Peugeot will ab dem kommenden Jahr die Produktion in seinem britischen Vauxhall-Werk in Luton um rund zwei Drittel erhöhen.

Der neue Opel/Vauxhall-Großraum-Van Vivaro solle dort ab 2019 auf Basis einer neuen Peugeot-Plattform gebaut werden, teilten Opel und der Mutterkonzern PSA am Mittwoch mit. Die jährliche Produktionskapazität soll auf 100.000 von 60.000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr steigen. "Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft des Werks Luton", erklärte PSA-Chef Carlos Tavares. Dort arbeiten gegenwärtig rund 1400 Menschen, es ist das einzige Van-Werk in Großbritannien.

Der Investitionsentscheidung war nach Angaben von PSA eine Einigung mit der britischen Gewerkschaft Unite vorausgegangen, die Flexibilität in der Produktion garantiert. Der Gewerkschaft zufolge sollen durch die Investitionen, die PSA auf rund 100 Millionen Euro bezifferte, bis zu 400 Stellen geschaffen werden. Unterstützung kam zudem von der britischen Regierung, die umgerechnet gut zehn Millionen Euro beisteuert.

In Deutschland hängen neue Vereinbarungen für die Montagewerke in Rüsselsheim und Eisenach sowie das Motorenwerk in Kaiserslautern noch von den Verhandlungen zwischen Unternehmen und IG Metall ab. In Tarifverträgen, die mit der früheren Mutter General Motors abgeschlossen wurden, sind Modelle und Produkte bis über 2020 hinaus zugesagt. Die Verträge hat PSA anerkannt, sie müssen aber mit neuem Leben gefüllt werden. PSA hatte erklärt, weiter in die deutschen Standorte investieren zu wollen, aber nur bei wettbewerbsfähigen Strukturen. Opel-Chef Michael Lohscheller zufolge wurden neue Vereinbarungen bereits mit den Arbeitnehmern in Großbritannien, Spanien, Österreich, Ungarn und Polen getroffen und hätten so den Weg für Investitionen freigemacht.