Reuters

Verdi weitet Warnstreiks auf Flughäfen aus

09.04.2018
um 12:36 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes will die Gewerkschaft Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde die Warnstreiks auf Flughäfen ausweiten.

Am Dienstag werde es zu Arbeitsniederlegungen in Frankfurt, München, Köln und Bremen kommen, teilte Verdi am Montag mit. Die Gewerkschaft vertritt dort Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und der Flughafenfeuerwehr. Auch in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen seien in allen Bundesländern Warnstreiks von Dienstag bis Freitag geplant. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 15. und 16. April in Potsdam angesetzt.

Die Beschäftigten erhöhten jetzt den Druck, da die Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt hätten, erklärte Verdi-Chef Frank Bsirske und forderte ein tragfähiges Ergebnis. Die Dienstleistungsgewerkschaft und der Beamtenbund dbb fordern für die 2,3 Millionen Staatsbeschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt bei zwölf Monaten Laufzeit, zumindest eine Erhöhung um 200 Euro im Monat. Die Steuereinnahmen von Bund und Kommunen seien dank der boomenden Wirtschaft so hoch wie lange nicht mehr, die Beschäftigten müssten daran teilhaben, ergänzte Bsirske. Die Arbeitgeber lehnten das Forderungspaket als zu hoch ab. Das Bundesinnenministerium bezifferte die Kosten allein für die Tarifbeschäftigten des Bundes auf rund 560 Millionen Euro. Bei einer Übertragung des Abschlusses auf die Beamten stiegen die Mehrausgaben auf mehr als zwei Milliarden Euro.

Für den Frankfurter Flughafen kündigte Verdi einen ganztägigen Streik am Dienstag ab 5.00 Uhr morgens an. Der Betreiber Fraport teilte mit, deshalb sei mit größeren Unterbrechungen und Flugstreichungen zu rechnen. Ein Teil der Sicherheitskontrollen werde geschlossen. Fluggäste sollten sich mit der jeweiligen Fluggesellschaft in Verbindung setzen. Auch der Münchner Airport rechnet mit erheblichen Beeinträchtigungen im Flugverkehr.

Bundesweit werden die Warnstreiks ausgeweitet. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel sollen am Dienstag der Nahverkehr, Stadtverwaltungen, Versorgungsbetriebe und Kitas bestreikt werden. Im Bereich des Bundes sind Job Center betroffen. Auch in Baden-Württemberg bleiben in neun Städten Busse und Bahnen stehen. Bei Kitas und Kliniken bleiben Türen geschlossen, Mülltonnen werden nicht geleert.

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