Reuters

SPD mahnt Opel und PSA zur Einhaltung von Zusagen

16.04.2018
um 11:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Die SPD hat Opel in Deutschland und den französischen Mutterkonzern PSA ermahnt, einmal gemachte Zusagen bei der Sanierung des defizitären Autoherstellers nicht infrage zu stellen.

SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles sowie führende SPD-Politiker aus den Bundesländern mit Opel-Standorten nahmen dabei am Montag ausdrücklich PSA-Chef Carlos Tavares in die Pflicht. "Wir erwarten die Einhaltung der Zusagen für Investitionen und Beschäftigte aus dem letzten Jahr", forderte Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem thüringischen Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. "Dazu zählt auch die Vertragstreue bei Tarifverträgen", mahnte Schäfer-Gümbel.

Hintergrund ist das Ringen um den Sparkurs bei Opel. Dessen Chef Michael Lohscheller hatte vorige Woche erneut auf eine Verringerung der Arbeitskosten gepocht. Unter anderem sollen die Beschäftigten auf die im Flächentarifvertrag der IG Metall ab April für die Branche vereinbarte Lohnerhöhung vorerst verzichten. Für Krisenzeiten sehen die Tarifverträge vor, zeitlich befristet auch unter Tarif zahlen zu können.

"Bereits in den kommenden Tagen muss PSA beweisen, was die Zusagen wert sind", erklärte Schäfer-Gümbel. "PSA und Opel stehen vor einer Richtungsentscheidung, und wir warnen eindringlich vor einer Sackgasse."