Reuters

Umweltministerium will Zulassung von Insektiziden verschärfen

02.05.2018
um 11:41 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Bundesumweltministerium fordert strengere Auflagen bei der Zulassung von Agrarchemikalien zum Schutz von Insekten.

Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln müsse naturverträglich ausgestaltet werden, heißt es im "Aktionsprogramm Umweltschutz", das am Mittwoch in die Ressortabstimmung gegeben wurde und Reuters vorliegt. Bei der Zulassungspraxis und in den Anwendungsbestimmungen müsse der Schutz der biologischen Vielfalt stärker berücksichtigt werden.

"Die Insektenbiomasse hat in Deutschland innerhalb der letzten 27 Jahre um mehr als 75 Prozent abgenommen", heißt es in dem Papier. Zentrale Ursache sei die "übermäßige Anwendung" von Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln. Außerdem engten Monokulturen und die Anreicherung von Düngemitteln in Böden und Gewässern den Lebensraum der Insekten ein.

Das von der SPD geführte Umweltministerium tritt dafür ein, den Anteil der landwirtschaftlichen Flächen mit bestimmten Umweltschutz-Auflagen zu steigern und die bei der Tierhaltung anfallenden Stickstoff-Überschüsse zu verringern. Deshalb müssten die Vorgaben für die Düngung der Äcker erweitert werden. Dazu gehöre auch, Subventionen für Landwirte von Insekten-freundlichen Maßnahmen abhängig zu machen.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat bereits eine "Minimierungsstrategie" für den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat angekündigt. Zudem hat Deutschland das EU-Verbot von bienenschädlichen Neonikotinoiden unterstützt.

Bayer AG

WKN BAY001 ISIN DE000BAY0017

MONSANTO CO. DL-,01

WKN 578919 ISIN US61166W1018